GEW: „Energie-Lockdown abwenden – Bund und Länder müssen Hochschulen warm und offen halten!“

Bildungsgewerkschaft zur Beratung des Bildungs- und Forschungshaushalts im Bundestag

Bericht: GEW

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, den Hochschulen bei der Bewältigung der Energiekrise unter die Arme zu greifen. „Die sich zuspitzende Energiekrise und die enormen Preissteigerungen setzen auch die Hochschulen unter Druck. Offen wird bereits über die Schließung von Einrichtungen und die Umstellung der Lehre auf Online-Betrieb diskutiert. In ihren auf Kante genähten Haushalten haben die Hochschulen keinen Spielraum für die bevorstehenden Kostensteigerungen. Nach vier Corona-Semestern wäre es fatal, wenn die Studierenden erneut ins Fernstudium geschickt würden. Bund und Länder müssen jetzt alles unternehmen, um einen Energie-Lockdown an den Hochschulen abzuwenden, damit diese im kommenden Winter warm und offen bleiben“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Donnerstag in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Finanzielle Hilfen müssen alle Studierende entlasten!

Mitteilung: freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.

Der fzs fordert schnelle, unbürokratische Lösungen gegen die drastischen Steigerungen der Lebenshaltungskosten von Studierenden. Die Ampel-Regierung ließ sie in den letzten beiden Entlastungspaketen unberücksichtigt. Als die bundesweite Studierendenvertretung fordern wir, dass bei den kommenden staatlichen Hilfeleistungen alle Studierende mitbedacht werden.

„Nur ein Bruchteil der Studierenden wird über Nebenjob oder BAföG von den Entlastungspaketen erreicht. Steigende Energiepreise und Lebenshaltungskosten treffen jedoch alle. Das mittlere Einkommen von Studierenden lag schon 2019 rund 450 Euro unter der deutschen Armutsschwelle. Seit Corona und der Inflation hat sich die Situation zunehmend verschlechtert. Die prekäre Lage der Studierenden nimmt kein Ende, sondern verstärkt sich. Die Ampel-Regierung muss bei ihren Entlastungspaketen alle Studierenden berücksichtigen!“, fordert Matthias Konrad, Mitglied des Vorstands des fzs. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 57: Orwells Rosen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 57

 

Orwells Rosen

„Seit Bakunin hat es in Europa keinen radikalen Begriff von Freiheit mehr gegeben.“
(Walter Benjamin)

Bei der Hitze, die seit einigen Tagen über uns gekommen ist, sitze ich morgens bereits am Fluss. Es gibt um diese Zeit noch keine Lärm-Trottel und sonstige Vollpfosten. Es kommt vor, dass ein früher Kanufahrer unterwegs ist. Um diese Zeit grüßt man sich. Dann gleitet er, beinahe lautlos vorüber und verschwindet hinter der nächsten Flussbiegung. Gestern war der Fluss von Blättern übersät, die die Bäume wegen der großen Trockenheit bereits abwerfen. Sie sind derart trocken, dass sie nicht untergehen, sondern auf der Wasseroberfläche dahintreiben. Als ich schwimmen ging, sahen die zusammengerollten Blätter aus wie bunte Schiffchen, die in Augenhöhe um mich herumschwammen. Es waren hunderte und jeder Windstoß vergrößerte ihre Anzahl. Es gab gelbe, grüne und braune. Im Laufe des Tages wird das Wasser sie verschlucken. … weiter

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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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Bürgergeld: Soziale Sicherheit in Krisenzeiten

Zur Kritik des Hauptgeschäftsführers der BDA Steffen Kampeter am geplanten Bürgergeld sagte Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin:

„Wer in der Krise mehr soziale Sicherheit ablehnt, sitzt im Elfenbeinturm ganz weit oben und dem ist offenbar der soziale Frieden in Deutschland vollkommen egal.

Der Gesetzentwurf aus dem Arbeitsministerium ist für Millionen Menschen in Deutschland der silberne Streif am Horizont: Das Bürgergeld könnte das Ende ihrer fest zementierten Armut bedeuten. Die vorgestellten Eckpunkte wecken Hoffnung, dass das alte Hartz-IV-Unwesen damit weitgehend zu überwinden ist. Wer seine Arbeit verliert, muss mit dem Bürgergeld deutlich weniger Angst vor sozialem Abstieg haben: Ersparnisse wären besser geschützt und Wohnkosten würden voll erstattet.

Auch sollen Jobcenter mit Arbeitslosen kooperativer zusammenarbeiten. Die von vielen als Gängelung erlebte Betreuung durch die Jobcenter könnte bald der Vergangenheit angehören – zugunsten von Beratung auf Augenhöhe und mehr Würde. Daran sollten verantwortungsvolle Arbeitgeber ein Interesse haben, denn der Druck, jede Arbeit anzunehmen – sei sie auch noch so prekär – wird nun etwas entschärft. Weiterbildungen, die langfristig für bessere Arbeitsmarktchancen sorgen, müssen nun nicht mehr zugunsten schneller Vermittlung in Arbeit hintenan stehen.

Menschen in Armut zu lassen sorgt auch nicht für mehr Fachkräfte, das dürfte auch Herrn Kampeter klar sein.

Für mehr Fachkräfte sorgen hingegen gute, tarifliche Löhne, gute Arbeitsbedingungen, mehr Aus- und Weiterbildung, und die bessere Vereinbarkeit von Leben, Familie und Arbeit. Mehr junge Menschen brauchen passgenaue Ausbildungsplätze. Wer im Berufsleben steht, benötigt Weiterbildung und Qualifizierung, um fit für sich verändernde Arbeitswelten zu werden. Der DGB fordert deshalb seit Jahren ein Recht auf Weiterbildung. Fachkräftepotential gibt es übrigens auch unter Älteren und Frauen. Viele Frauen hängen aber in Minijobs fest.

Was dem Bürgergeld-Entwurf noch fehlt, ist ein neues Verfahren zur gerechteren Herleitung der Regelsätze für eine spürbare Erhöhung. Hier muss die Koalition sich zügig verständigen. Anderenfalls bleibt ein handwerklicher Fehler des alten Hartz-IV-Systems unrepariert, der schlimme Folgen hatte – das künftige Leistungsniveau des Bürgergelds muss wirksam vor Armut schützen und soziale Teilhabe bieten.“


24.8.2022
Nora Neye
Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand
www.dgb.de

 

Nach den bislang vorliegenden Abschlüssen steigen die Tariflöhne 2022 durchschnittlich nominal um 2,9 Prozent, nach Abzug der Inflationsrate sinken sie real um 3,6 Prozent

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Unter Berücksichtigung der im 1. Halbjahr 2022 abgeschlossenen Tarifverträge und der in den Vorjahren für 2022 bereits vereinbarten Tariferhöhungen steigen die Tariflöhne in diesem Jahr nominal um durchschnittlich 2,9 Prozent. Vor dem Hintergrund der Inflation im ersten Halbjahr 2022 ergibt sich hieraus real ein Rückgang von 3,6 Prozent. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Halbjahresbilanz, die das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung heute vorlegt. Weiterlesen

Land schickt erneut 8.000 bis 9.000 Lehrkräfte in Arbeitslosigkeit

Zum Ferienbeginn enden die Verträge von 3.895 befristet beschäftigten Pädagog*innen und etwa 4.000 bis 5.000 Referendar*innen. Die GEW fordert von der Landesregierung, die Saisonlehrkräfte in den Sommerferien zu bezahlen.

Mitteilung: GEW Baden-Württemberg

Die Bildungsgewerkschaft GEW bezeichnet die Landesregierung als „Arbeitgeber ohne Verantwortung“, da heute erneut 8.000 bis 9.000 Lehrkräfte in Baden-Württemberg ohne Vertrag und Einkommen in die Sommerferien starten müssen. Die grün-schwarze Landesregierung schickt deutschlandweit die meisten Lehrkräfte in die Arbeitslosigkeit. Zum Ferienbeginn enden die Verträge von 3.895 befristet beschäftigten Pädagog*innen und etwa 4.000 bis 5.000 Referendar*innen werden entlassen, obwohl die meisten zum neuen Schuljahr wieder in den Klassenzimmern stehen. Weiterlesen

DGB Bayern fordert zielgenaue Entlastungen für einkommensschwache Haushalte

Stiedl: „Statt jetzt lauthals einen Sparkurs auszurufen, braucht es im Bund wie in Bayern eine Investitionsoffensive.“

Mitteilung: DGB Bayern

Anlässlich der Sommer-Klausur der CSU-Landesgruppe in Kloster Banz fordert Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, die CSU-Abgeordneten im Bundestag auf, sich ausdrücklich für eine gerechtere Verteilung der Krisenlasten einzusetzen.

„Das zu beschließende CSU-Positionspapier geht jedenfalls in die falsche Richtung. Es passt doch nicht zusammen, einerseits Konjunkturpakete und Entlastungen zu fordern, und gleichzeitig auf die Einhaltung der Schuldenbremse und die Rückkehr zur ‚schwarzen Null‘ zu pochen. Statt jetzt lauthals einen Sparkurs auszurufen, braucht es im Bund wie in Bayern eine Investitionsoffensive, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten und aktuelle Herausforderungen wie Klimaschutz und Transformation erfolgreich zu meistern.“ Weiterlesen

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