Protest gegen geplantes Bundeswehrgesetz am 7. Juni in München – GEW Bayern unterstützt Initiativen gegen bayerisches Gesetzesvorhaben und prüft Klage

Gegen das von der Staatsregierung geplante Bundeswehrgesetz regt sich Widerstand. Die GEW Bayern unterstützt studentische Proteste letzten Samstag in Erlangen und am morgigen Freitag in München. Sollte der Landtag das Gesetzesvorhaben verabschieden, will die Bildungsgewerkschaft den Klageweg beschreiten.

Wann: 7.6.2024, 17:00 – 18:30 Uhr
Wo: Münchner Uni-Viertel, Demozug von der TU bis zur LMU
Start: Bernd-Eichinger-Platz, vor HFF, 80333 München

Für Freitag, den 7. Juni 2024 rufen Studierende und Angestellte der Ludwig-Maximilian-Universität, der Technischen Universität München, der Hochschule München und der Katholischen Stiftungshochschule München zu einer Demonstration durch das Münchner Uni-Viertel auf.

Im Aufruf zum Protestzug, der von der GEW Bayern unterstützt wird, zeigen sich die Hochschulangehörigen bestürzt über den drohenden Eingriff in die Autonomie und Selbstverwaltungsstrukturen bayerischer Hochschulen und betonen:

„In Zeiten von Krieg und Rechtsruck sollten friedenswissenschaftliche Ansätze in Forschung und Lehre gestärkt und finanziert werden, anstatt Grundsätze der politischen Bildung über Bord zu werfen und die Hochschulen zu Werkzeugen von Armee und Verteidigungsministerium zu machen. Wir wollen mit unserem Protest zeigen, dass wir damit nicht einverstanden sind.“

Den ganzen Aufruf finden Sie hier:

www.gew-bayern.de/veranstaltungen/detailseite/muenchen-demonstration-gegen-das-geplante-bundeswehr-gesetz

Für die Bildungsgewerkschaft werden Martina Borgendale, Landesvorsitzende der GEW Bayern, und Christiane Fuchs, politische Geschäftsführerin des Bund demokratischer Wissenschaftler:innen (BdWi), auf der Auftaktkundgebung um 17 Uhr am Bernd-Eichinger-Platz in München sprechen.

Der Demonstrationszug startet nach der Auftaktkundgebung am Bernd-Eichinger-Platz und zieht durch das Uni-Viertel vor das Siegestor in die Nähe der LMU.

Die GEW-Landesvorsitzende Martina Borgendale lehnt den Bayerischen Sonderweg ab:

„Die Idee eines ‚Kooperationsgebots‘ läuft dem bundespolitischen Trend der letzten Jahre in den einzelnen Ländern zuwider. So haben Länder wie Bremen und Thüringen im Gegenteil sogenannte ‚Zivilklauseln‘ in ihre Hochschulgesetze aufgenommen, die in Hinblick auf das Wohl und die Würde des Menschen die wissenschaftlichen Einrichtungen zu einer ausschließlich zivilen, d. h. friedlichen Ausrichtung von Forschung und Lehre anhalten. Die restlichen Länder machen den wissenschaftlichen Einrichtungen keine Vorgaben, womit sie ihnen ihr verfassungsrechtlich garantiertes Recht auf Wissenschaftsfreiheit (Art. 5 GG) zugestehen. Der hochschulpolitische Ansatz im Entwurf des Ministerrats für ein bayerisches Bundeswehrgesetz ist daher mit dem Grundgesetz nicht vereinbar.“

Christiane Fuchs begründet den politischen Widerstand gegen das Bayerische Gesetzesvorhaben im Kontext der intensivierten Militarisierung:

„Wir erleben aktuell eine enorme Zunahme kriegerischer Konflikte weltweit. Wer meint, dass wir nachhaltigen Frieden mit noch mehr Militarisierung erkämpfen können, ist auf dem Holzweg. Bayern sollte stattdessen deutlich mehr in Friedens- und Konfliktforschung investieren und hier eine Vorreiterrolle entwickeln.“

Weitere Redebeiträge sind von den Fachschaftsvertreter:innen David Prokosch, Paul Bachmann und Ronja Fink angekündigt. Für die ver.di-Betriebsgruppe an der Technischen Universität München spricht Christiane Albert.

Zum weiteren Umgang mit dem geplanten Gesetzesvorhaben für ein Bayerisches Bundeswehr-Gesetz erklärt Martina Borgendale:

„Die bisherige Debatte um das Gesetzesvorhaben spiegelt die kontroversen Positionen zu Aufrüstung und Militarisierung innerhalb unserer Gesellschaft kaum wieder. Dabei ist bei so einem Thema Kontroversität geboten. Wir vermissen diese in der bisherigen Gesetzesberatung und sind gespannt auf die baldige Beratung im federführenden Landtagsausschuss.

Wir erwarten, dass sich mit unseren Argumenten gegen das Gesetzesvorhaben sachlich auseinandergesetzt wird. Für den Fall einer klanglosen Beschlussfassung des Gesetzesvorhabens prüfen wir eine Eingabe über den Petitionsausschuss und prüfen zusammen mit der Rechtsanwältin und ehem. MdL Adelheid Rupp den Klageweg.“

Die Beratung im federführenden Landtags-Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie regionale Beziehungen ist für kommenden Dienstag, den 11. Juni ab 9:45 Uhr vorgesehen.


6.6.2024
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

Unterrichtsmaterial: Begleitheft zum Thema Flucht und Asyl

Die Bundeszentrale für politische Bildung berichtete, dass das Begleitheft für Pädagoginnen und Pädagogen parallel zum WAS GEHT?-Heft für Jugendliche zum Thema „Flucht und Asyl“ erschienen ist.

Das Heft liefert Vorschläge für den Einsatz im Unterricht und in der Jugendarbeit. Es enthält eine kurze Einführung ins Thema und Empfehlungen für die pädagogische Arbeit.

Ziel ist die Vermittlung eines grundlegenden Wissens über die derzeitigen Regelungen zum Thema Flucht und Asyl. Erklärt werden auch Grunddbegriffe wie die Genfer Flüchtlingskonvention, Schutzformen, Abschiebung oder Duldung.

Daten des Heftes: Bestellnummer: 9681; Reihe: Was geht? Ausgabe 1/2024
Daten des Begleitheftes: Bestellnummer 9682; Reihe: Was geht? Ausgabe 1/2024

Die pdf-Dateien sind bereits verfügbar:

Download des Begleitheftes als pdf-Datei

Download des Heftes über Flucht und Asyl für Jugendliche als pdf-Datei

 

 

Internationale Vergleichsstudie ICCS 2022: Schulische Demokratiebildung kann mehr

Bericht: Universität Duisburg-Essen

Die vielen Krisen weltweit gefährden die Demokratie. Umso mehr braucht es eine Schule, die junge Menschen dabei unterstützt, ihren Platz in der Gesellschaft kompetent einzufordern. Doch wie werden Jugendliche auf ihre Rolle als demokratische Bürger:innen vorbereitet? Welches politische Wissen, welche Einstellungen haben sie? Das hat die Studie ICCS 2022 für 24 überwiegend europäische Bildungssysteme untersucht. Den deutschen Teil – durchgeführt in NRW und Schleswig-Holstein – haben Prof. Hermann Josef Abs (Universität Duisburg-Essen; Sprecher) und Prof. Katrin Hahn-Laudenberg (Universität Leipzig) verantwortet. „Die Ergebnisse sollten uns hellhörig machen“, so Abs. Weiterlesen

„Rechtsruck im Schafspelz“

Unter diesem Titel veröffentlichte Mario Neumann im Rundbrief 4/23 von medico international einen Aufsatz über den deutschen Umgang mit Krieg, Rassismus und Antisemitismus.

Der Autor kritisiert einen neuen Autoritarismus der Mitte. Es gebe „eine neue Begeisterung für die Lösung politischer Probleme durch Polizei, Militär und Machtvollkommenheit.“ Die Thematik, die der Text anstößt, sollte breit diskutiert werden, auch in der Schule. Der Text kann ab der Sekundarstufe II eingesetzt werden.

Zum Artikel „Rechtsruck im Schafspelz“ auf der Homepage von medico international

Der Rundbrief kann hier kostenlos abonniert werden – auch im print-Format

 

#noAfD – Keine Alternative für Beschäftigte

Aktualisierte Broschüre des DGB Bayern zu den Positionen der AfD

gsf – Mit der AfD ist 2018 eine populistische und rassistische Rechtsaußen-Partei in den Bayerischen Landtag eingezogen. Seitdem hat sich die Debattenkultur extrem verändert. Von „Kultur“ kann da oft keine Rede mehr sein. Als Teil der „neuen Rechten“ erfüllt die AfD ihre Rolle: sie versucht den Diskurs nach rechts zu verschieben, sie polarisiert und spaltet. In den sozialen Medien hetzen manche Abgeordnete auf demselben Niveau und mit denselben Argumenten, die Faschisten seit jeher nutzen. Was also ist neu an der „neuen Rechten“? Inhaltlich nichts, nur ihre Methoden und ihre bessere Vernetzung. Das alte Ziel aber bleibt: Abschaffung der offenen Gesellschaft – Abschaffung der Demokratie.

Mit der vorliegenden Broschüre wird aufgezeigt, dass die AfD eine rassistische, antisemitische und rechtsextreme Partei ist und dass sie eine durch und durch arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindliche Politik vertritt. Die AfD ist gegen alles wofür wir als Gewerkschaften stehen. In den folgenden 8 Kapiteln werden Argumente gegen die inhaltlichen Positionen der AfD gesammelt:

1. Arbeit, Rente – Mehr arbeiten, weniger Sicherheit
2. Staat und Steuern
3. Die AfD in der Energiekrise
4. Bildungspolitik
5. Europapolitik
6. Familienpolitik
7. Gleichstellungspolitik
8. Angriff von Rechtsaußen

Sehr empfehlenswert für alle im Erziehungsbereich Tätigen, nicht nur zur eigenen Information, sondern auch als Argumentationshilfe im Unterricht. Einzelne Texte können zur Bearbeitung im politischen Unterricht rauskopiert und zur Bearbeitung verwendet werden.

Download der Broschüre #noAfD – Keine Alternative für Beschäftigte (pdf, 2,1 MB)

Download des Flyers #noAfD (pdf, 200 Kb)

 

„Ist eine Mandatsmitnahme ein „höchst unmoralischer Diebstahl“?“

Jens Berger hat am 24.10.2023 in den Nachdenkseiten einen sehr informativen Artikel über die Mandatsmitnahme von Bundestagsabgeordneten verfasst, wenn diese die Partei wechseln oder eine neue Partei gründen. Konkreter Anlass ist die geplante Mandatsmitnahme von Sahra Wagenknecht mit  rund 10 anderen Mandatsträgern der Linkspartei. In der Öffentlichkeit wird teilweise darüber empört geschrieben, leider nicht immer fundiert und seriös.

Im verlinkten Artikel könnten sich auch Lehrkräfte mit zusätzlichen Informationen versorgen. Jens Berger nennt rechtliche Vorgaben und beleuchtet dabei auch so manche ev. in Vergessenheit geratene geschichtliche Vorgänge:

zum Artikel

 

 

Politische Bildung und Engagement

von Jürgen Scherer

Die Anforderungen an „Politische Bildung“ sind ja nicht neu: Lernende zu mündigen Bürgern erziehen, eine conditio sine qua non in einer funktionierenden Demokratie. Nicht weniger bekannt ist die Litanei der „Politik“, wenn etwas schief läuft im Land, sei es dass die „falschen Parteien“ gewählt werden, sei es dass die Rechtsextremen immer mehr Zulauf bekommen. Dann heißt es, die Schule soll´s richten und auf jeden Fall das Fach „Politische Bildung“. Dass dieses Fach vor Ort vielfach als Stiefkind behandelt wird und auch sehr oft fachfremd unterrichtet wird, wen ficht das an? Aber wer Professionalität in Schule verlangt, muss eben auch was tun dafür. Z.B. den fachlich gebildeten Lehrkräften ebensolchen Unterricht ermöglichen. Allerdings, wenn solches geschieht, bleibt PB immer noch ein weites Feld. Oft fehlt es an Grundlagenwissen und Beispielen für demokratiefördernden Unterricht. Weiterlesen

Unterrichtsmaterial: Wie sichern wir unsere Wasserversorgung?

Der Klimawandel beschert uns u.a. eine zunehmende Wasserknappheit. Der Grundwasserspiegel sinkt, der Sommer könnte uns zusätzlich Temperaturen von 35 bis knapp über 40 Grad bringen. Zusätzlich haben wir es mit einer hohen Belastung unseres Wassers durch Schadstoffe und einem ausbeuterischen Verbrauch bestimmter Industriezweige zu tun. Auch auf unser tägliches Leben werden Veränderungen beim Wasserverbrauch zukommen.

Die Bildungsmaterialien des Umweltministeriums haben dazu ein umfangreiches Unterrichtsmaterial vorgelegt – für die Grundschule und die Sekundarstufe. Weiterlesen

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