Trotz großer Beliebtheit: Sportvereine in Deutschland suchen Ehrenamtliche

Neue Sonderauswertung des ZiviZ-Surveys 2023 beleuchtet die aktuelle Situation von Sportvereinen in Deutschland

Bericht: Stifterverband

Sportvereine in Deutschland stehen weiterhin im Zentrum des gesellschaftlichen Zusammenlebens und fungieren als wichtiger Integrationsanker, insbesondere im ländlichen Raum. Zugleich fällt es Sportvereinen immer schwerer, Ehrenamtliche zu gewinnen. Dies sind zentrale Ergebnisse der neuen Studie „Sportvereine unter Druck: Gesellschaftliche Integrationsanker mit Problemen in der Mobilisierung von Ehrenamtlichen“. Sie basieren auf einer Sonderauswertung des ZiviZ-Surveys 2023 im Auftrag des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.stifterverband.de

 

GEW kritisiert Ministerpräsident in Diskussion um Petition zur Abschaffung der Exen

Statement des stellvertretenden Vorsitzenden der GEW Bayern zur derzeitigen Diskussion rund um die Petition zur Abschaffung von unangekündigten Abfragen und Exen:

So nicht, Herr Ministerpräsident!

Man stelle sich vor, eine Schülerin glaubt einen Missstand erkannt zu haben und setzt sich nun für die Behebung dieses Missstands ein. Sie informiert sich über die demokratischen Möglichkeiten der Mitbestimmung und startet eine Petition, denn gemäß Bayerischer Verfassung Artikel 115 hat jede*r Bewohner*in Bayerns das Recht, sich mit einer Bitte schriftlich an den Landtag zu wenden. Die Schülerin investiert viel Zeit, wendet sich an Verbände, Gewerkschaften, Eltern und Mitschüler*innen und schafft es in relativ kurzer Zeit, dass die Petition bekannt wird und viele Menschen das Anliegen unterstützen. Auch die zuständige Ministerin erfährt von der Petition und kündigt an, das Thema auf die Agenda zu setzen und diskutieren zu wollen.

Nun sollte man meinen, dass das ein perfektes Beispiel für gute Bildung ist. Mündigkeit, politisches Interesse, Eigenverantwortung, Demokratiefähigkeit, Begeisterung, Leidenschaft, Selbstbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit – all das sind wichtige Bildungsziele, die mir da sofort einfallen. Man kann, ja muss in einer demokratischen Gesellschaft so ein Vorgehen nur loben, die Schülerin darin bestärken und als positives Beispiel hochhalten – so geht Demokratie, so geht Mitbestimmung. Diese Message benötigen junge Menschen heute, die laut Wählerstatistiken und Umfragen leider in großer Zahl der Propaganda von populistischen Scharfmacher*innen und Demokratiefeinden erliegen, sich der alternativen Realitäten auf Tiktok und Co. kaum noch erwehren können oder immer häufiger aufgeben, mit einem frustrierten „kann man eh nichts machen.“

Und dann kommt ein Ministerpräsident, und klopft das selbstherrlich und unbedacht wie ein Elefant im Porzellanladen kaputt, indem er, leider nicht zum ersten Mal, eines seiner unangebrachten „Machtwörter“ spricht. Knapp 20.000 Menschen haben diese Petition unterschrieben, aber er kündigt das Ergebnis bereits an. „NEIN“, sagt er, mit einer inhaltlich lächerlich knappen Begründung – all die wissenschaftlich belegten Argumente der Gegenposition, die ihm parteipolitisch nicht passt, tut er in einem herablassenden Nebensatz als „seltsame Ansicht“ ab und beschädigt damit so vieles, wofür sich die Menschen, die sich hier auf den Weg gemacht haben, einsetzen. Seiner fachlich zuständigen Ministerin fährt er wiederholt in die Parade und mischt sich in einen Kompetenzbereich ein, für den ihm offensichtlich die Kompetenzen fehlen.

Was sonst außer Verdrossenheit, Frustration, Verlust von Vertrauen in demokratische Strukturen und „kann man eh nichts machen“ wird so ein „Machtwort“ bewirken, das die Artikel 51 und 115 der Bayerischen Verfassung konterkariert?

Als Lehrer, Pädagoge und überzeugter Demokrat schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen ob dieses unsäglichen Verhaltens gegenüber einer 17jährigen Schülerin, die sich mit Gleichgesinnten auf den Weg gemacht hat, ein gemeinsames Interesse in den demokratischen Prozess einzubringen. So kann man als demokratisch gesinnter Ministerpräsident nicht agieren, das ist dieses Amtes unwürdig, und der bereits erfolgte klare Widerspruch der Eltern kam nicht von ungefähr.

Als Pädagoge erwarte ich eine Entschuldigung bei den betroffenen Schüler*innen, die Zusage, dass diese Petition natürlich ihren ihr zugedachten demokratischen Weg gehen wird und auch die entsprechend angemessenen Diskussionen im Landtag, in den Ausschüssen und im zuständigen Ministerium erfolgen werden.

P.S.: Vielleicht hat es der Leser gemerkt. Es ging hier in keinem Satz um die Inhalte dieser Petition, das Pro und Contra, die derzeit laufende Diskussion. Die kann man natürlich führen, aber dann bitte auch auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und nicht mit Argumenten wie „wir sind ja auch groß geworden“ – auch das ist eines Ministerpräsidenten unwürdig.

Florian Kohl
Stv. Vorsitzender GEW Bayern


25.9.2024
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

„Entschlossen handeln, um die Qualität in der Kinder- und Jugendhilfe zu sichern“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Veröffentlichung des 17. Kinder- und Jugendberichtes

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt mit Blick auf den 17. Kinder- und Jugendbericht des Bundesfamilienministeriums entschlossenes Handeln an, um die Qualität in der Kinder- und Jugendhilfe langfristig zu sichern. „Der Mangel an qualifiziertem Personal hat gravierende Auswirkungen auf die Qualität der Betreuung und Unterstützung der Kinder und Jugendlichen“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit, am Mittwoch anlässlich des Berichts, der heute von der Experten-Kommission der Bundesregierung vorgestellt worden ist. „Die Fachkräfte arbeiten am Limit. Das gefährdet ihre Gesundheit und beeinträchtigt die Qualität der Angebote. Bund und Länder müssen endlich eine umfassende Fachkräfteoffensive starten.“ Weiterlesen

Start der Kampagne „Arbeitszeit neu gestalten“ – DGB Bayern fordert „faire Verteilung des Wohlstands in Zeit und Geld“

Stiedl: „Arbeit muss zum Leben passen und nicht umgekehrt!“

Mitteilung: DGB Bayern

Mit dem Start seiner Online-Kampagne „Arbeitszeit neu gestalten“ setzt der DGB Bayern ein klares Zeichen gegen die zunehmenden Forderungen nach längeren (Lebens-)Arbeitszeiten und der Lockerung bestehender Schutzgesetze. Stattdessen fordert der DGB Bayern, alternative Arbeitszeitmodelle zu entwickeln und zu fördern, die sich an den realen Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren. Dabei geht es nicht nur um die Frage der Arbeitszeitverkürzung, sondern auch um mehr arbeitnehmerorientierte Flexibilität, Selbstbestimmung und einen starken Arbeits- und Gesundheitsschutz. Weiterlesen

Kultusministerium verhindert Modellschule für Alle in München

GEW Bayern zeigt sich enttäuscht!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern ist mehr als enttäuscht, dass das bayerische Kultusministerium den Antrag der Stadt München auf einen Modellversuch einer Schule für Alle abgelehnt hat. Der Antrag hatte vorgesehen, dass in München eine Schule eingerichtet wird, die ganz andere Wege in Richtung des Ziels Bildungsgerechtigkeit geht: Lange gemeinsame Schulzeit, interkulturelles und inklusives Lernen, individuelle Leistungsbeurteilungen und kein Sitzenbleiben. Für die Bildungsgewerkschaft zeigt sich einmal mehr, wie sehr dem Kultusministerium eine Weiterentwicklung des Schulsystems widerstrebt. Weiterlesen

AWO, GEW und KTK-Bundesverband: „Priorität bei frühkindlicher Bildung setzen!“

Kita-Qualitätsbündnis veröffentlicht Forsa-Umfrage zur Kindertagesbetreuung in Deutschland

Berlin/Frankfurt a.M. – Das System der Kindertagesbetreuung ist in der Krise. Probleme wie Personalmangel wiegen schwer, die Anforderungen wachsen. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage zur Kinderbetreuung in Deutschland, den das Kita-Qualitätsbündnis aus Arbeiterwohlfahrt (AWO), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Verband Katholischer Tageseinrichtungen (KTK) – Bundesverband in Berlin vorgestellt hat. „Die Politik muss endlich bei der frühkindlichen Bildung Prioritäten setzen“, verlangen die drei Bündnisorganisationen. Weiterlesen

Frühe Bildung: Bedarf der Eltern mit Kindern unter drei Jahren erreicht neuen Höchstwert

Die aktuelle Ausgabe „Kindertagesbetreuung Kompakt“ mit Daten des DJI und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) beschreibt Ausbaustand und Bedarf im Jahr 2023

Auch im Jahr 2023 äußerten viele Eltern mit einem Kind unter drei Jahren (U3) einen Bedarf an einem Platz in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). „Dieser Bedarf ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen und erreichte mit 51 Prozent einen neuen Höchstwert“, erklärt Prof. Dr. Susanne Kuger, Forschungsdirektorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Eltern in Ostdeutschland äußerten dabei noch etwas häufiger einen Bedarf als Eltern in Westdeutschland (63 Prozent vs. 49 Prozent). Bei Kindern zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt (U6) blieb der elterliche Bedarf im Jahr 2023 mit 97 Prozent auf einem konstant hohen Niveau. In dieser Gruppe sind die Bedarfe in Ost- und Westdeutschland ähnlich hoch. Dies sind zentrale Ergebnisse der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS), die parallel in der jetzt vorliegenden neunten Ausgabe von „Kindertagesbetreuung Kompakt“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie in Studie 1 des DJI-Kinderbetreuungsreports 2024 veröffentlicht wurden. Weiterlesen

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