Warum junge Menschen die AfD wählen

Bericht: Universität Trier

Ein Projekt der Universität Trier sucht nach neuen Wegen, dem Einfluss von Rechtsaußen-Parteien auf junge Wählerinnen und Wähler entgegenzuwirken und die Demokratie zu stärken.

Im Herbst stehen die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg an. Nach aktuellen Umfragen könnte die „Alternative für Deutschland“ (AfD) stärkste Kraft werden – auch unter den jungen Erwachsenen, die das erste Mal wählen dürfen. Ein gerade gestartetes Projekt der Universität Trier will nicht nur den Ursachen für den Einfluss von Rechtsaußen-Parteien auf Jungwählerinnen und -wähler auf den Grund gehen, sondern diesen auch aktiv entgegenwirken. Eine Besonderheit des Projekts ist der transdisziplinäre Ansatz: Neben der Trierer Politikwissenschaftlerin Dr. Anna-Sophie Heinze und der Sozialpsychologin Prof. Dr. Eva Walther ist der Verein „Aktion Zivilcourage“ an dem Projekt „NurtureDEMOS 2024“ beteiligt. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung finanziell gefördert. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-trier.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 95: Vom Aus-der-Spur-Springen

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 95

 

Vom Aus-der-Spur-Springen

Holocaust-Mahnmal, Berlin

„Es gab früher in Böhmen eine blühende Industrie, die eingegangen zu sein scheint: man nahm Kinder, schlitzte ihnen die Lippen auf, presste ihnen den Schädel zusammen und setzte sie Tag und Nacht in eine Kiste, um ihr Wachstum zu verhindern. Durch diese und ähnliche Behandlungen machte man aus ihnen sehr amüsante und höchst einträgliche Missgeburten. Um Genet zu machen, hat man ein subtileres Verfahren benutzt, aber das Ergebnis ist das gleiche: man hat ein Kind genommen und aus Gründen sozialen Nutzens eine Missgeburt daraus gemacht. Wenn wir in dieser Sache die wahren Schuldigen finden wollen, wenden wir uns am besten den anständigen Leuten zu und fragen sie, aus welcher merkwürdigen Grausamkeit heraus sie aus einem Kind ihren Prügelknaben gemacht haben.“ 
(Jean-Paul Sartre)

„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen.“
(Max Horkheimer: Die Juden in Europa)

Jan Philipp Reemtsma hat ein sehr lesenswertes Nachwort zum Adorno-Text „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute“ geschrieben, den der Suhrkamp-Verlag gerade noch einmal in einer neuen Ausgabe herausgebracht hat. Diesen hatte Adorno 1962 zunächst auf einer pädagogischen Konferenz vorgetragen, der Hessische Rundfunk hatte ihn aufgezeichnet und in zwei Teilen gesendet. Mir ist der Text zum ersten Mal in dem Suhrkampbändchen „Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft“, der 1971 erschienen ist, begegnet und lebensgeschichtlich bedeutsam geworden.

Reemtsma erinnert zunächst daran, dass Antisemitismus Teil eines Syndroms ist, was soviel besagen soll: Wer Juden hasst, hasst in der Regel auch Homosexuelle, Frauen, sozial Schwache, Schwarze und andere Minderheiten. Der autoritäre Charakter, dessen Studium sich die Kritische Theorie bereits in den USA zugewandt hatte, liefert die Disposition für dieses Konglomerat von Einstellungen.  … weiter

(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )


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Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Ampel-Zwist darf nicht zum Schaden für soziale Sicherheit werden

Zum anhaltenden Streit in der Koalition über das Bürgergeld und die Kindergrundsicherung sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Donnerstag in Berlin:

„Anhaltende Verweigerungshaltung und mangelnder Kooperationswille einzelner in der Ampel dürfen am Ende des Tages nicht zum Schaden für die soziale Sicherheit aller im Land werden.

Die aktuellen Debatten über Bürgergeld und Kindergrundsicherung, mit der eigentlich die Armut bekämpft werden soll, spalten die Gesellschaft, verunsichern und vergiften das gesellschaftliche Klima. Die Menschen erwarten von ihrer Regierung zurecht anderes, nämlich dass Lösungen und Interessensausgleich gefunden werden, statt wichtige soziale Projekte zu blockieren. Weiterlesen

Nach vier Jahren multipler Krisen: Deutsche Gesellschaft „verunsichert, aber nicht erschüttert“

Bericht: Hans-Böckler-Stiftung

Nach knapp vier Jahren Krisensituation sind Erfahrungen und Stimmungen unter den Erwerbspersonen in Deutschland stark gemischt, zeigt die aktuelle Welle der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung vom November 2023: Mehr als ein Viertel der befragten Erwerbstätigen und Arbeitssuchenden berichtete von starken finanziellen Belastungen. 60 Prozent aller Befragten äußerten geringes oder gar kein Vertrauen in die Bundesregierung. Bei einer relevanten Gruppe besteht ein erheblicher Zuspruch zu antidemokratischen Kräften.

Andererseits zeigten sich aber auch Stabilisierungstendenzen beim Vertrauen in andere staatliche und gesellschaftliche Institutionen und oft eine etwas günstigere Einschätzung der eigenen Gesamtsituation als während der Corona-Krise und kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. … weiter


Quelle: boeckler.de

 

Positive Bilanz des Netzwerks Friedensinitiative zu den Ostermärschen 2024

Die diesjährigen Ostermärsche sind heute mit letzten Aktionen in u. a. Frankfurt am Main, am Fliegerhorst in Büchel, Nürnberg und Norderney zu Ende gegangen. Das Netzwerk Friedenskooperative zeigt sich zufrieden mit der Beteiligung an den diesjährigen Ostermärschen und zieht eine positive Bilanz. An den mehr als 100 Aktionen der Friedensbewegung beteiligten sich in diesem Jahr etwas mehr Menschen als im Vorjahr. Die Rückmeldungen der Friedensgruppen zu den Teilnehmendenzahlen aus den einzelnen Städten mit Ostermärschen waren durchweg positiv. Weiterlesen

Kommunikation mit Geflüchteten: Jobcenter halten Dolmetscherdienste für unverzichtbar

Bericht: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Fast alle Jobcenter schreiben Dolmetscherdiensten eine hohe Bedeutung in der Kommunikation mit Geflüchteten zu. Gleichzeitig geben 85 Prozent der Jobcenter an, dass mindestens eine Fachkraft neben Deutsch noch eine oder mehrere Sprachen spricht, die auch Muttersprache von vielen Geflüchteten ist. Das geht aus einer veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. … weiter

Direktdownload der Studie


Quelle: www.iab.de

 

„Freiheitsliebende“ im Kriegsmodus

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Die Liberalen in ihrem Elan bringen unsere Republik voran, so könnte man in Abwandlung des bekannten Sozialismus-Slogans von Erich Honecker sagen. Fragt sich halt nur: Voran – wohin? Um diese Frage zu beantworten bedarf es eines Blicks auf das derzeitige Führungspersonal der sich so nennenden „Liberalen“.

Klar, dass FDP-Chef Lindner mit breiter Brust vorangehen kann. Schließlich hat er sich in der Koalition, die er eigentlich nie wollte, ein Schlüsselministerium gesichert: Finanzen. Und da trohnt er dann mit der ihm obliegenden Schlüsselgewalt. Zunächst mal hat er nichts dagegen, dass ein „Sondervermögen“ für Aufrüstung aufgelegt wird, ein Vermögen, das eigentlich eine Schuldenaufnahme des Bundes bedeutet und das an der im GG verankerten „Schuldenbremse“ vorbei. Wenn man das mal so akzeptiert, ohne Sinn oder Unsinn desselben zu hinterfragen, könnte man mal annehmen: Sollte wohl als „Investition in unsere Zukunft“ gelten. Mit der gleichen Absicht winkt Lindner außerdem noch Millionenunterstützungen für die kriegsgeplagte Ukraine durch. Allerdings da schon mit Bauchgrimmen und erste Verweise auf die Einhaltung der Schuldenbremse. … weiter


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„Frieden für Europa“

Vortrag zum Thema „Frieden für Europa“ – was jetzt getan werden muss.

Wann: 2.04.2024, 19.00 Uhr

Wo: Kunsthaus Reitbahn 3, Ansbach

Referent und Inhalt:
Der renommierte UN-Diplomat Michael von der Schulenburg spricht in Ansbach. Er war Assistant Secretary General der Vereinten Nationen und hat mehr als drei Jahrzehnte in vielen Kriegsgebieten der Welt in leitender Funktion in UN-Friedensmissionen gearbeitet. Er wird zum Thema Frieden in Europa aktuell und kompetent referieren.

In seinem neuesten Artikel vergleicht er die Sicht auf den Ukrainekrieg in den USA (steigende Verhandlungsbereitschaft)  und in der EU (Sprache des Krieges):  www.telepolis.de/features/Mit-ihrer-Rolle-im-Ukrainekrieg-koennte-die-EU-ihre-eigene-politische-Zukunft-riskieren-9659157.html?seite=2


siehe auch: Ostermarsch 2024: „Wer bezahlt für den Krieg?“

 

 
 
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