Mehrheit steht für respektvollen und demokratischen Umgang miteinander

Ergebnisse einer repräsentativen Weizenbaum-Studie zum politischen und sozialen Engagement in Deutschland

Bericht: Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft – Das Deutsche Internet-Institut

Ob für das Klima oder gegen Rechts: Die Menschen in Deutschland sind politisch interessiert. Digitale Medien schaffen dabei neue Räume der gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Doch häufig werden Debatten dort nur wenig sachlich geführt und durch Hass und Hetze belastet. Die breite Mehrheit der Menschen in Deutschland bezieht dazu klar Stellung – für ein respektvolles und demokratisches Miteinander und für den verantwortungsbewussten Umgang mit Medien. Das sind die Ergebnisse einer nun veröffentlichten Studie zur politischen Partizipation in Deutschland 2019 der Forschungsgruppe „Digital Citizenship“ des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft. … weiter


Quelle: www.idw-online.de | www.weizenbaum-institut.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 4: Über das Versprühen von „Ethiziden“

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 4

Über das Versprühen von „Ethiziden“

„… denn um sich wundern zu können,
bedarf es der Erfahrung und des Vergleichs.“
(Reinhard Brandt)

Schon als ich meinen Einkaufswagen noch durch die Reihen des Supermarktes schob, hörte ich, dass bei den Kassen ein Tumult ausgebrochen war. Jemand kreischte mit hoher Stimme herum und beschwerte sich lautstark über irgendetwas. Als ich mich in die Schlange vor einer der Kassen einreihte, sah ich den Verursacher des Tumults. Oder sollte ich sagen: die Verursacherin? Das war nämlich in diesem Fall nicht klar erkennbar. Ein mittelgroßer Mensch in kurzen Jeans und ebensolcher Jacke, mit langen blonden Haaren und einer Stimme, die wie im Stimmbruch steckengeblieben schien, beschwerte sich lautstark und immer wieder von Schluchzen unterbrochen darüber, dass eine der Kassiererinnen ihn bestohlen und betrogen habe. Er oder sie habe mit einem Zwanzigeuroschein bezahlt und sie habe ihm oder ihr auf zehn Euro herausgegeben. Er oder sie brauche das Geld, könne ohne die zehn Euro nicht übers Wochenende kommen. … weiter

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 3: Von August Bebel zu Sigmar Gabriel

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 3

Von August Bebel zu Sigmar Gabriel

„Nein, einen Sinn hat das Leben nicht.
Aber man kann ihm einen Sinn geben.
Vielleicht war es das, was ich tat.“
(Lars Gustafsson)

Gestern saß ich den halben Tag auf dem Alten Friedhof. Schonmal probewohnen, sagte ich halb im Scherz zu mir selbst. Es war angenehm ruhig dort: keine Biertrinker, keine Bluetooth-Boxen, kein lautes Gegröle, kein Partyvolk.

Ich las in Dieter Kühns Buch Die siebte Woge, und zwar zunächst das Kapitel über Rudolf Rocker, einen meiner Lieblingsanarchisten. Dem Buch steht als Motto voran: „Wenn die Seekarte nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt, gilt die Wirklichkeit.“ Eine aus Skandinavien stammende nautische Weisheit, die man gerade heute, da die meisten Menschen sich im Falle eines solchen Widerspruchs für die Karte entscheiden, gar nicht genug hervorheben kann. … weiter

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Wie wichtig ist eine Schule für das Gemeinwohl?

Erste Studie dazu an einem Beispiel in Sebnitz

Bericht: HHL Leipzig Graduate School of Management

Erstmalig in Deutschland wurde mit dem Goethe-Gymnasium Sebnitz in der Sächsischen Schweiz eine Einzelschule auf ihren Gemeinwohlbeitrag hin untersucht. Durchgeführt wurde die Studie von Studienrat Tim Carstens (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel) in Kooperation mit der Handelshochschule Leipzig (HHL).

Das Goethe-Gymnasium Sebnitz kann demnach als demokratischer Leuchtturm bewertet werden. Aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung weist die Schule in dem Bereich der „verwurzelten Weltoffenheit“ hohe Werte auf. Dabei kommt auch zum Tragen, dass in der Schule Internationalität auf verschiedenen Ebenen gelebt wird: Es werden Kontakte gepflegt zu Menschen im benachbarten Ausland in Tschechien, sowie Menschen in anderen europäische Länder bis hin zu anderen Kontinenten – mit China und Israel. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.hhl.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2: Leben im Universum des Lärms

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 2

Leben im Universum des Lärms

„Menschen sind wir, Menschen!
Schlecht und gut! Gut und schlecht!
Nichts anderes als Menschen.“
(Joseph Roth)

Ein im Rollstuhl sitzender Bettler rollt auf einen Mann zu, der an einem Stehtisch vor einer Bäckerei einen Kaffee trinkt. Ob er ein bisschen Kleingeld oder Zigaretten für ihn habe. Der Mann sieht zu ihm hin und sagte: „Meine Frau gibt dir immer etwas, Das is sone kleine Blonde, die sieht dich oft und gibt dir jedes Mal etwas.“ „Is gut, grüß sie schön und vielen Dank auch“, sagt der Bettler und rollt weiter. Ich höre ihn vor sich hinbrubbeln: „Ich glaub dem kein Wort, dem alten Geizkragen. Der hat wahrscheinlich gar keine Frau.“

Ein paar Meter weiter hat jemand mit schwarzem Filzstift auf die Rückseite eines der letzten Briefkästen geschrieben: Unsere Realität macht krank.

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Systemrelevant und prekär beschäftigt: Wie Migrant*innen unser Gemeinwesen aufrechterhalten

Bericht: Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung e. V.

Rund ein Viertel aller Menschen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten, haben einen Migrationshintergrund – das entspricht ihrem Anteil an der erwerbstätigen Bevölkerung. In bestimmten systemrelevanten Berufen sind sie jedoch überdurchschnittlich stark vertreten. Das gilt insbesondere für den Dienstleistungs- und Pflegebereich, für Reinigungsberufe und die Altenpflege, für Post und Zustellung sowie die Fahrzeugführung im Straßenverkehr. Co-Autorin Dr. Sabrina Mayer: „In systemrelevanten Berufen sind aber gerade Migrant*innen häufiger prekär beschäftigt. Das ist eine gesellschaftliche Schieflage“. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.dezim-institut.de

Neid spaltet die Gesellschaft

Bericht: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Können Klassenunterschiede endogen entstehen, also unabhängig von Geburt und Bildung? Dieser Frage ist Prof. Dr. Claudius Gros vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität in einer spieltheoretischen Studie nachgegangen. Dabei konnte er zeigen, dass das urmenschliche Bedürfnis, sich mit anderen zu vergleichen, der ursächliche Grund für die Herausbildung sozialer Schichten sein kann. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.uni-frankfurt.de

Vandalische Gewalt

Der Kapitalismus zerstört systematisch menschliche Bindungen, die das einzig wirksame Gegenmittel gegen Gewalt sind

von Götz Eisenberg

In der Nacht zum 21.Juni 2020 zogen rund 500 junge Männer plündernd und randalierend durch die Stuttgarter Innenstadt. Auslöser soll eine Drogenkontrolle der Polizei gewesen sein. Die Süddeutsche Zeitung berichtet: „Bei 40 Geschäften wurden Schaufenster eingeschlagen, zwölf Streifen- und Mannschaftswagen der Polizei beschädigt. In neun Läden kam es nach bisherigen Erkenntnissen zu Plünderungen. Etwa 20 Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt. Verantwortlich sind nach bisherigen Erkenntnissen junge Männer aus einem Milieu, das die Stadt als ‚Party- und Eventszene‘ beschreibt. Bislang wurden 24 Personen vorläufig festgenommen, unter ihnen sieben Minderjährige, zwölf mit deutschem Pass, ausschließlich Männer. ‚Gewalt ist männlich und betrunken‘, kommentierte dies Thomas Berger, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Stuttgart.“ … weiter

Bild von Dmitriy Gutarev auf Pixabay 
Tagebuch unten: Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay


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