Deutsche Lehrpläne halten mit der Realität der Einwanderungsgesellschaft nicht Schritt

Neue MIDEM-Studie zeichnet ein differenziertes Bild über die Bedeutung und Rolle von Migration und Integration in den Lehrplänen deutscher Schulen

Bericht: Technische Universität Dresden

Die Themen Migration und Integration haben in den Lehrplänen deutscher Schulen Eingang gefunden, spiegeln allerdings die Realität der deutschen Einwanderungsgesellschaft nicht angemessen wider. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie des Mercator Forum Migration und Demokratie, die im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, verfasst wurde.

Der Studie zufolge finden zentrale Etappen der jüngeren deutschen Migrationsgeschichte – von der Gast- und Vertragsarbeiteranwerbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Zuwanderung von sog. Spätaussiedlern bis hin zur Fachkräftemigration – nur selten Erwähnung. Dagegen werden Migrationsphänomene oft mit krisenhaften Entwicklungen wie Flucht und Vertreibung verknüpft. Damit steht die Darstellung der Migration und Integration in den Lehrplänen nicht im Zeichen gesellschaftlicher Normalität. Auch migrationsbedingte Vielfalt und Fragen nach Identität und Zugehörigkeit werden nur selten thematisiert. … weiter

Download der Studie: https://forum-midem.de/cms/data/fm/user_upload/Projekte/MIDEM_Lehrplanstudie_web.pdf


Quelle: 
www.idw-online.de
www.tu-dresden.de

Kundgebung der GEW: „Solidarität statt Schlingerkurs“

Motto „Bildung und Soziale Arbeit vor wirtschaftliche Interessen“

Bericht: GEW Bayern

Mehr als 100 Teilnehmer*innen besuchten auf dem Münchener Marienplatz am Donnerstag, den 15. April, die Kundgebung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Organisator*innen sprechen angesichts dessen von einem großen Erfolg. Weiterlesen

IPPNW warnt vor akuter Kriegsgefahr

Eskalation des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW ist äußert besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen der Ukraine bzw. der NATO und Russland und warnt vor einer akuten Kriegsgefahr. Die Bundesregierung müsse gegenüber den NATO-Partnern deutlich machen, dass eine Ausweitung der NATO keine Friedensperspektive bietet. Die bestehenden Konflikte können nur im friedlichen Dialog unter Einbeziehung aller Beteiligten geregelt werden. Weiterlesen

Studie: Verschwörungstheorien senken das Vertrauen in die Regierung und steigern die Ablehnung von Anti-Corona-Maßnahmen

Bericht: Leibniz-Institut für Wissensmedien

Die Ausbreitung des Corona-Virus und die daraus resultierenden Einschränkungen führten zu einem regelrechten Boom der Berichterstattung über Verschwörungstheorien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) fanden nun heraus, dass bereits die Konfrontation von Menschen mit Verschwörungstheorien negative gesellschaftliche Auswirkungen nach sich ziehen kann: Das Vertrauen in staatliche Institutionen und deren Maßnahmen gegen das Virus sinkt, während die Ablehnung gegenüber Social Distancing zunimmt. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.iwm-tuebingen.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 26: Die Verabredung in Samarra

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 26

 

Die Verabredung in Samarra

„Abservieren, sagst du, leicht gesagt, so wie ein Kampfpilot vom Schleudersitz springt, wenn sein Flugzeug trudelt oder brennt. Doch wie springst du aus einem Flugzeug ab, das lang schon abgestürzt ist und am Grund des Meeres vor sich hinrostet?“
(Amos Oz)

Gestern bin ich mit dem Auto, das, um eine Entladung der Batterie zu vermeiden, nach Wochen mal wieder bewegt werden musste, rausgefahren und in meiner Lieblingsgegend stundenlang umhergegangen. Ich hatte ein Buch dabei und setzte mich in der Frühlingssonne auf eine Bank, um zu lesen und nachzudenken. Ich holte mir das Stück eines Baumstamms, um meine Füße daraufzustellen und es mir richtig bequem zu machen. Lesen und Nachdenken geht natürlich nicht gleichzeitig, und so las ich eine Weile, dachte dann eine ebensolche Weile nach und las dann weiter.
Die Sonne schien aus einem tiefblauen Frühlingshimmel und wärmte schon recht ordentlich. Ich cremte mir den Nasenrücken und die Ohrläppchen ein, die ich mir bei solchen Gelegenheiten oft verbrannt habe. Ein Hippie-Pärchen ging vorüber und grüßte freundlich. Unsere Generation erkennt sich immer noch an gewissen geheimen Zeichen. … weiter

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Bild von Okan Caliskan auf Pixabay 


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 25: Tage der Kommune

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 25

 

Tage der Kommune

„Für den Revolutionär ist die Welt schon immer reif gewesen. Was im Rückblick als Vorstufe, als unreife Verhältnisse erscheint, galt ihm einmal als letzte Chance der Veränderung. Er ist mit den Verzweifelten, die ein Urteil zum Richtplatz schickt, nicht mit denen, die Zeit haben.“
(Max Horkheimer)

Beim Blättern in der Literaturbeilage der FAZ vom Samstag, dem 13. März, stieß ich auf das Portrait einer Frau, das mich sofort gefangen nahm. Die abgebildete Frau trägt ein schlichtes Kleid mit langen Ärmeln, das bis zum Hals zugeknöpft ist. Da es sich um eine Schwarzweißfotografie handelt, kann man nicht wissen, welche Farbe das Kleid hat. Wahrscheinlich ist es blau oder grau. Die Frau sitzt sehr gerade auf einem hölzernen Stuhl und blickt ernst in die Kamera. Sie dürfte ungefähr fünfunddreißig Jahre alt sein, hat sich aber etwas Jugendliches, fast Kindliches bewahrt. Ihr Haar ist ein wenig schütter und strähnig und in der Mitte gescheitelt. Es fällt ihr bis auf die Schultern. Sie hat es für die Fotografie nicht nicht eigens hergerichtet. Ihr Äußeres scheint ihr nicht so wichtig. Sie hält die Arme vor dem Bauch gekreuzt, der linke Ellenbogen ruht in ihrer rechten Hand. Was den Betrachter in Bann schlägt, sind ihre Augen, die wach, lebendig und offen auf den Fotografen und nun auf den Betrachter des Fotos gerichtet sind. Die Frau auf dem Bild strahlt eine enorme Würde aus. … weiter

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Bild von cliparteles auf openclipart.org 


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„Der Zeitgeist spielt ihnen in die Hände“

Der Soziologe Stephan Lessenich spricht im Freitag-Interview (Ausgabe 11/2021) über grün-rot-rote, schwarz-grüne oder grün-gelb-rote Koalitionen und den Zeitgeist, der die Grünen nach oben und die SPD nach unten spült(e). Und was macht die AfD? Dagegen sei Die LINKE in vielen westdeutschen Ländern faktisch bedeutungslos, sagt er.
Spannend werde es in zwei bis drei Legislaturperioden, meint Stephan Lessenich. Ein aufklärerisches Gespräch, geführt von Elsa Koester.

„Der Zeitgeist spielt ihnen in die Hände“
Interview Zu Beginn des Superwahljahres zeigt sich: Im Bund wird es nur mit den Grünen eine neue Regierung geben, sagt der Soziologe Stephan Lessenich. Das ganze Interview lesen


Weitere Texte zum Thema:

siehe dazu auch den Text von Götz Eisenberg:
Hype oder Kairos? Thesen zum Höhenflug der Grünen

und das Interview mit Kevin Kühnert im Magazin Jacobin
»Keine Zeit zu verlieren«

 

 

Radikale Rechte und vernachlässigte Mitte

Proteste gegen die Corona-Maßnahmen haben Potenzial für weitere Radikalisierung

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung fanden nicht nur am rechten Rand Zustimmung, sondern auch in einer politischen Mitte, die sich von den etablierten Parteien nicht repräsentiert sieht und der Politik misstraut.

Forschende des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) um Edgar Grande und Swen Hutter vermaßen zum ersten Mal bundesweit repräsentativ das Mobilisierungspotenzial dieser Proteste. Ihre Studie zeigt auch ein erhebliches Risiko für eine weitere politische Radikalisierung des Protests: „Diejenigen, die Verständnis für die Proteste äußern, sind zugleich überdurchschnittlich offen für Verschwörungsideologien“, erklärt Edgar Grande.  …weiter

Die Studie „Alles Covidioten? Politische Potenziale des Corona-Protests in Deutschland“ ist als WZB Discussion Paper erschienen.


Quelle: www.wzb.eu

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