FDP verschleppt Semesterticket – Ampelkoalition lässt 3 Millionen Studierende im Stich

Mitteilung: freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V.

Hintergrund: Seit der Einführung des sogenannten Deutschlandtickets sind die bestehenden Semesterticketverträge auf rechtlich wackeligen Füßen, wie ein Gutachten des Anwalts Wilhelm Achelpöhler und eines der Beratungsfirma Ernst & Young festhalten. Die seit letztem Herbst laufenden Gespräche zwischen Bund und Ländern sind heute Berichten zufolge erneut gescheiter, dieses Mal am Widerstand des Bundesfinanzminsters Christian Lindner gescheitert, wie Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesverkehrsminister Volker Wissing Mitglied der FDP. Im Juni war die Beschlussvorlage schon einmal vertagt worden, damals wegen dem Widerstand der Landesverkehrsministerin Sachsen-Anhalts Lydia Hüskens (ebenfalls FDP). Weiterlesen

Unterschriftensammlung für Heilpädagogische Förderlehrkräfte startet

Ein Bündnis, bestehend aus den Initiator*innen der Petition, der GEW, verdi und anderen setzt nun erneut ein starkes Zeichen für die HFL. Am Ende der Seite geht es zur Unterschriftenliste!

Die Petition zur Aufwertung der Heilpädagogischen Förderlehrer*innen (HFL) hat einen Teilerfolg erbracht: Interessierte können sich nun für das Lehramt „Fachlehrer für Sonderpädagogik“ bewerben. Die Vergütung und Besoldung sind deutlich besser und die Arbeitsinhalte vergleichbar mit denen der HFL. Allerdings wurden die bereits ausgebildeten HFL nicht berücksichtigt! Wir haben darüber berichtet.

Das Bündnis fordert:

Den bereits ausgebildeten HFL muss der Weg zur Fachlehrkraft durch eine kurze Nachqualifikation ermöglicht werden.

1. Wir unterstützen den Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen im Landtag und fordern eine Zulage sowie schnellere Stufenaufstiege nach §16 Abs. 5 des Tarifvertrages der Länder (TV-L).

2. Der Freistaat als Mitglied des Arbeitgeberverbandes soll den Vertrag zur Eingruppierung mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verbessern, um die Eingruppierung der HFL zu erhöhen.

3. Auch die Eingruppierung der sogenannten Heilpädagogischen Unterrichtshilfen muss angepasst werden.

Florian Kohl, stellv. Landesvorsitzender der GEW Bayern und Sonderpädagoge verdeutlicht:

„Der Modellversuch Fachlehrer Sonderpädagogik ist ein richtiger Schritt. Allerdings ist es Heilpädagogischen Förderlehrkräften kaum zuzumuten, erneut eine zweijährige Ausbildung zu absolvieren, die sich inhaltlich nur marginal von der bereits absolvierten Qualifikation unterscheiden dürfte. Vor allem für Kolleg*innen, die nicht mehr verbeamtet werden können, ist das nicht attraktiv. Es wäre wichtig, das bestehende Personal anderweitig besser zu stellen. Im Landtag wird erneut ein Antrag beraten, der eine bessere Bezahlung bedeuten könnte. Eigentlich wissen es alle: Der Antrag macht Sinn. Er sollte nun auch über Parteigrenzen hinweg beschlossen werden.“

„Der Teilerfolg der Petition motiviert uns sehr, nun auch die Gerechtigkeitslücke zu den jetzt schon arbeitenden HFL schließen zu können. Dass der Freistaat dem Problem lediglich zur Hälfte abgeholfen hat, ist an der Stelle wirklich ein Ärgernis und zeigt, dass Sparen vor Gerechtigkeit zu gehen scheint,“ ergänzt Angela Merkl, ver.di-Vertreterin aus der Landesfachkommission Behindertenhilfe.


11.7.2023
Florian Kohl
stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern, Bereich Schule
Mobil:  0170 362 33 61
E-Mail:  florian.kohl(ät)gew(dot)bayern


 

hier kann man unterschreiben

 

 

Diskussionsveranstaltung: Recht auf Ganztagsbetreuung – wie kann dieses auch qualitativ umgesetzt werden?

Information und Diskussion

Wann: 13.07.2023, 18:30 – 20:00 Uhr

Digital: eu01web.zoom.us/j/67857582146, Kenncode: 675845

Wo: Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6, 90429 Nürnberg

DiskussionsteilnehmerInnen:
▸Ruth Brenner (Stadträtin DIE LINKE, Personalrätin, Mitglied im Hauptpersonalrat für Lehrer*innen an Grund- und Mittelschulen) und
▸Mario Schwandt (GEW Bayern)

Moderation: Kathrin Flach Gomez (Landessprecherin DIE LINKE. Bayern)

Inhalt:
Die große Koalition hat 2021 den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule beschlossen. Dieser soll neben einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf insbesondere die Chancengerechtigkeit in der Bildung erhöhen. Doch die Herausforderungen für die Umsetzung dieses Anspruchs bis 2026 sind riesig: so fehlen trotz des massiven Ausbaus in den letzten Jahren bundesweit nicht nur hunderttausende Ganztagsplätze, es fehlen auch Fachkräfte und Räume.
Daher ist zu fragen wie sichergestellt werden kann, dass die Zahl der Ganztagsplätze nicht nur quantitativ ausgebaut, sondern auch mit qualitativ hochwertigen Bildungsangeboten abgesichert wird? Wie muss der Ganztag gestaltet werden, damit er auch zur Leistungsverbesserung benachteiligter Schülerinnen und Schüler und damit zu größerer Chancengerechtigkeit beiträgt? Welche Professionen müssen an einem qualitativ guten Ganztag beteiligt sein? Welche Qualifikationen und Arbeitsverhältnisse bedarf es dafür? Und wie müssen Räume für einen gelingenden Ganztag gestaltet sein?

Veranstalter: Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein, der GEW Bayern und der GEW Stadtverband München.  

Auskunft/Anmeldung per Mail: niklas[Punkt]haupt[aet]rosalux[Punkt]org

 

 

Tag des Ungehorsams

Protestforscher Peter Ullrich gibt Interview über die Hintergründe von zivilem Ungehorsam, die Letzte Generation und welche Rolle Gesellschaft, Medien und Polizei dabei spielen

Interview: Barbara Halstenberg – Technische Universität Berlin

„Ziviler Ungehorsam ist eine Reaktion auf einen wahrgenommenen gesellschaftlichen Notstand“, so Dr. Dr. Peter Ullrich, Senior-Researcher des Forschungsbereichs „Soziale Bewegungen, Technik, Konflikte“ im Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin. In den Grenzbereichen der Demokratie sei ziviler Ungehorsam insbesondere dort wichtig, wo diese ihre Grundwerte nicht realisieren kann oder sich als strukturell regelungsunfähig erweist. Das Thema Klima sei dafür besonders typisch.

„Der zivile Ungehorsam macht die Dringlichkeit der Lage klar – es geht um das Überleben der Menschheit, jetzt und unmittelbar –, aber er ist keine politische Bildungsmaßnahme, die geeignet ist, alle mitzunehmen“, sagt Ullrich über die Aktionen der Letzten Generation. Kennzeichnend für die Bewegung sei ihre unbedingte Entschlossenheit bei gleichzeitig äußerst moderaten Forderungen. Demgegenüber sei der behördliche Verfolgungsdruck immens, der von konservativen Medien sekundiert werde, indem sie die Letzte Generation zu einer „kriminellen Vereinigung“ stilisiere. „Kolleg*innen sehen deshalb nicht nur Kipppunkte im Klima, sondern auch Kipppunkte in der Erosion der liberalen Demokratie“, gibt Peter Ullrich zu bedenken, dessen Arbeitsschwerpunkte v.a. im Bereich Politische Soziologie, Protest- und Antisemitismusforschung liegen. Protestierende müssten wissen, dass sie im Kontakt mit der Polizei auf unterschiedliche Typen und Handlungsstrategien treffen. Eines sei dabei deutlich: „Die Polizei ist politisch nicht neutral und strukturell ordnungsstabilisierend“, so Ullrich, der auch im Bereich Polizeiforschung tätig ist.

zum Interview (Text)  


3.7.2023
Technische Universität Berlin
www.tu.berlin

 

Refinanzierung von Tarifabschlüssen flächendeckend sicherstellen

Gemeinsame Mitteilung Fröbel und GEW

Tarifliche Vergütung und Tarifbindung sind ein Grundpfeiler für die hohe Attraktivität sozialer Arbeit – gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Personalausfall. Die vollständige Refinanzierung von Tarifabschlüssen ist für freie Träger aktuell eine Existenzfrage. Ein klares Bekenntnis von Bund, Ländern und Kommen ist dringend geboten – für gleichberechtigte Anerkennung aller Beschäftigen in der frühen Bildung. Weiterlesen

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 77: Demokratie als Lebensform

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 77

 

Demokratie als Lebensform

„Hier merkt man es nicht so – diesen Satz hatte der Graf vor einiger Zeit während eines Spaziergangs durch den Park wie einen Seufzer ausgestoßen. Seitdem zitierten wir ihn, wann immer wir eine halbwegs unverdorbene Oase entdeckten. Da merkt man es nicht so. Was das war, das man nicht so merkte, bedurfte keiner Erklärung, auch das ‚so‘ erschöpfte sich in der Andeutung: Nicht so schlimm wie anderswo.“
(Monika Maron: Stille Zeile sechs)

„In dem anderen Land habe ich verstanden, was die Menschen so kaputtmacht. Die Gründe lagen auf der Hand. Es hat sehr wehgetan, täglich die Gründe zu sehen. Und hier? Ich weiß, es gibt Gründe. Ich kann sie nicht sehen. Es tut weh, täglich die Gründe nicht zu sehen.“
(Herta Müller: Der Mensch ist ein großer Fasan auf der Welt)

Vorn im Johannespark hockte ein junger Vater auf einer Bank, sein vielleicht zweijähriges Töchterchen saß vor ihm in einem Kinderwagen. Er zeigte dem Kind, wie ein Smartphone funktioniert und wie man auf ihm herumdrückt und -wischt. Das wird aber auch höchste Zeit, dachte ich bei mir.

Heute Morgen hörte ich im Radio einen Bericht über die vergangene Nacht, in der schwere Unwetter über Teile von Deutschland gezogen sind und in einigen Regionen Überschwemmungen und Verwüstungen hinterlassen haben. Massenhaft hätten die Leute über die üblichen Kanäle Fotos und Videos „der schönsten Blitze“ verschickt, erfuhr ich. BILD der FRAU erteilte ihren Leserinnen im Vorfeld ein paar nützliche Tipps, wie man Blitze am besten fotografiert. .  … weiter
(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )

Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Image by Leopictures from Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Wenig Unterstützung für radikale Klimaproteste

 

Studie zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Aktionen der Klimabewegung

Bericht: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Radikale Klimaproteste finden bei der Mehrheit der Menschen in Deutschland keine Unterstützung. So lehnen die meisten Befragten Straßenblockaden oder Angriffe auf Kunstwerke ab, zeigt eine WZB-Studie. Eine ablehnende Haltung zu radikalen und konfrontativen Protesten bedeutet jedoch nicht, dass Menschen den Klimaschutz weniger wichtig finden. … weiter


Quelle: www.wzb.eu

 

Wie sicher sich Menschen weltweit im Internet fühlen

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Wer war schon von Cyberkriminalität betroffen? Was unternehmen Menschen, um sich davor zu schützen? Eine Umfrage zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen in aller Welt.

Im Internet gilt erst recht, was der Volksmund sagt: Das Böse ist immer und überall. Durch sicheres Verhalten können wir es Cyberkriminellen jedoch schwerer machen, Daten zu erbeuten oder anderen Schaden anzurichten. Aber was ist sicheres Verhalten? Was muss man tun, um sich vor Datendiebstahl und Co. zu schützen? „Darüber herrscht viel Unsicherheit, und zwar bei Menschen in aller Welt“, hat Franziska Herbert herausgefunden. Die studierte Psychologin fertigt zurzeit ihre Dissertation im Exzellenzcluster CASA an. Gemeinsam mit Prof. Dr. Markus Dürmuth, Prof. Dr. Angela Sasse und anderen Kolleg*innen hat sie eine große Umfrage durchgeführt, die den menschlichen Faktor in der IT-Sicherheit ausleuchtet. … weiter


Quelle: news.rub.de

 

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