Einsamkeit tritt bei Älteren nicht häufiger auf, ist aber schwerer zu überwinden

Bericht: Deutsches Zentrum für Altersfragen

Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind ältere Menschen nicht häufiger einsam als Menschen im mittleren Alter. Warum sie dennoch besondere Aufmerksamkeit im Kampf gegen Einsamkeit benötigen, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Dr. Oliver Huxhold und Dr. Georg Henning am Deutschen Zentrum für Altersfragen.

Ältere Menschen, die bereits einsam sind, haben größere Schwierigkeiten, diesen Zustand wieder zu überwinden als jüngere Menschen. Ursachen sind gesundheitliche Einschränkungen, negative Sichtweisen auf das eigene Älterwerden und fehlende sozialen Aktivitäten – gute Ansatzpunkte für Präventionsmaßnahmen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist hier nachzulesen 
Die Ergebnisse beruhen auf Daten des Deutschen Alterssurveys, einer repräsentativen Quer- und Längsschnittbefragung
von Personen in der zweiten Lebenshälfte. Er wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Originalpublikation:
Huxhold, O., & Henning, G. (2023). The Risks of Experiencing Severe Loneliness Across Middle and Late Adulthood. The Journals of Gerontology: Series B. DOI: https://doi.org/10.1093/geronb/gbad099


24.8.2023
Stefanie Hartmann
Deutsches Zentrum für Altersfragen
www.dza.de

 

 

Ausbildungsreport belegt Mängel bei Digitalisierung

Mitteilung: DGB

Vier von zehn Auszubildenden sind mit der digitalen Ausstattung der Berufsschulen unzufrieden, immer weniger Auszubildende würden ihren eigenen Ausbildungsbetrieb weiterempfehlen und die Zufriedenheit mit der Ausbildung ist im Vergleich zum Vorjahr so stark gesunken, wie bisher noch nie – das sind nur drei Ergebnisse des neuen Ausbildungsreports der DGB-Jugend, der heute in Berlin vorgestellt wurde. Weiterlesen

„Rolle rückwärts bei der Inklusion in Schule“

Bildungsgewerkschaft GEW zur aktuellen UN-Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention

Die Gewerkschaft Erziehung (GEW) mahnt Bund und Länder, zur Umsetzung der Inklusion im Bildungsbereich mehr Verantwortung zu übernehmen und mehr Ressourcen bereit zu stellen. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern schlug einen „Pakt für Inklusion“ vor. „Die schulische Inklusion ist ins Stocken geraten, in einigen Bundesländern sogar rückläufig. Das ist beschämend, denn Deutschland hat die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) bereits vor 14 Jahren ratifiziert“, sagte Finnern am Dienstag mit Blick auf die UN-Staatenprüfung Deutschlands zur Umsetzung der BRK. Danach werde weiterhin mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf an gesonderten Schulen unterrichtet, die in manchen Bundesländern wieder vermehrt eingerichtet würden. „Das ist nicht nur kostspielig, sondern auch diskriminierend, da die meisten dieser jungen Menschen keine anerkannten Abschlüsse erhalten und kaum Perspektiven auf dem weiteren Bildungs- und Lebensweg, geschweige denn auf dem Arbeitsmarkt haben“, betonte Finnern. Weiterlesen

„Armutsfeste Kindergrundsicherung ist dringend notwendig“

Bildungsgewerkschaft GEW: „Eckpunktepapier muss deutlich nachgebessert werden“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) macht sich dafür stark, dass die Eckpunkte für eine Kindergrundsicherung deutlich nachgebessert werden. „Eine armutsfeste Kindergrundsicherung sieht anders aus. Zusätzlich 2,4 Milliarden Euro für 2024 sind nicht mehr als ein erster Einstieg in die Kindergrundsicherung“, betonte GEW-Vorsitzende Maike Finnern mit Blick auf das gestern vorgelegte Papier. „Arme Kinder müssen uns mehr Wert sein! Ihre Chancen auf eine gute Lebens- und Berufsperspektive, müssen dringend substanziell verbessert werden. Für eine bessere Teilhabe an der Gesellschaft und mehr Chancengleichheit brauchen die Kinder die bestmögliche Bildung.“ Finnern wies darauf hin, dass allein die wichtige Zusammenführung des Kindergeldes und -zuschlags, der Leistungen aus dem Bürgergeld sowie der Sozialhilfe für Kinder und des Bildungs- und Teilhabepakets einen Großteil der Gelder auffressen werde. Weiterlesen

Schule und FASD: Dank Wissen und Aufklärung ein harmonisches Miteinander mit vermeintlichen Problem-Kindern

Streitende Kinder. Wutausbrüche. Vergesslichkeit und Ausreden. Das alles gehört in den Alltag von Lehrerinnen und Lehrern wie das Blaulicht zur Polizei. Bei den einen wirken Ermahnungen, Nachsitzen und Strafarbeiten – die anderen sind scheinbar unbelehrbar. Aber sind sie das wirklich? Oder können sie nicht anders?

von Alexa Holzapfel

Die Fetale Alkoholspektrumstörung – ein unsichtbares Leiden

Kinder, Jugendliche, Erwachsene: Wer an dem Krankheitsbild „FASD“, Fetale Alkoholspektrumstörung, leidet, muss ein Leben lang damit leben, denn FASD ist nicht heilbar. Die Krankheit, die ausschließlich durch mütterlichen Alkoholkonsum in der Schwangerschaft entsteht, hat viele Gesichter. Das macht eine Diagnose so schwer, auch weil die Verhaltenssymptome für sich betrachtet gar nicht so sehr abweichen von dem normalen Verhalten eines Menschen ohne FASD. Äußere Veränderungen wie Auffälligkeiten im Gesicht (z.B. ein verstrichenes Philtrum) verwachsen sich oft im Alter, wenn sie überhaupt vorhanden waren. … weiter

 

„Bildungswende jetzt! Für ein gerechtes und inklusives Bildungssystem“

Zusammenschluss von 150 Gewerkschaften, Bildungsverbänden, Eltern- und Schüler*innenvertretungen ruft bundesweit zu Protestaktionen gegen den Bildungsnotstand auf.

Eltern, Schüler*innen, Studierende, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen und Lehrer*innen setzen sich aktuell für ein gerechtes, inklusives und endlich ausreichend finanziertes Bildungssystem in Deutschland ein, für eine „Bildungswende jetzt!“. Dazu gibt es ab 29. August Aktionen bei der UNO in Genf und am 23. September große Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet, auch in Erlangen und München.

Die Behindertenrechtskonvention (BRK) der UNO ist seit 2009 geltendes Recht in Deutschland. Der UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in Genf überprüft Ende August zum zweiten Mal die Umsetzung der BRK in Deutschland. Bereits 2015 war das UNO-Gremium nicht zufrieden: „Der Ausschuss ist besorgt darüber, dass der Großteil der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen in dem Bildungssystem des Vertragsstaats segregierte [gesonderte] Förderschulen besucht.“ Der UN-Ausschuss hatte empfohlen, „Sondersysteme schrittweise abzubauen“.

Am 29. und 30. August 2023 steht der Stand der Inklusion in Deutschland wieder zur sogenannten „Staatenprüfung“ in Genf an. Diese Überprüfung könnte unangenehm für die Delegation der Bundesregierung werden: Bei der inklusiven Bildung geht die Entwicklung aktuell eher rückwärts als vorwärts. Die Zahl der Schüler*innen an den Förderschulen steigt wieder an. Aus diesem Grund machen sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus acht Bundesländern auf den Weg nach Genf, um dort direkt vor dem UN-Gebäude, zum Teil mit ihren Kindern, präsent zu sein. Auch die Eltern des Vereins „mittendrin e. V. Köln“, vertreten im Bundesnetzwerk „Gemeinsam leben – Gemeinsam lernen“, möchten so öffentlich verdeutlichen, wie wenig Deutschland dafür tut, Kinder und Jugendliche mit Behinderung in die Bildungseinrichtungen zu integrieren. „Wir setzen uns für inklusive Bildung ein. Und wir erleben, dass es in Deutschland damit nicht vorangeht. Es geht um junge Menschen, die jetzt Chancen brauchen“, so Eva-Maria Thoms, Vorsitzende von „mittendrin e. V.“. Die Initiative hat auch eine Stellungnahme beim UN-Fachausschuss eingebracht, in der die Versäumnisse der Politik und die Situation der Kinder belegt werden.

Die Elternbewegung ist Teil des großen, bundesweiten Bündnisses „Bildungswende jetzt!“, das zu Protestkundgebungen am 23. September 2023 in aktuell 20 Städten aufruft. Die erste der vier Hauptforderungen des Bildungsappells an die Bundes- und Landespolitik zielt darauf, jetzt in Schulen und Kitas die Weichen für ein inklusives und gerechtes Bildungssystem zu stellen. „Bildungswende jetzt!“ wird inzwischen von rund 150 Organisationen bundesweit unterstützt, circa 35 Organisationen sind es allein in Bayern. Alle vier Forderungen, auch zum Mangel an Erzieher*innen und Lehrer*innen und zur Unterfinanzierung des Bildungssystems finden Sie hier: www.bildungswende-jetzt.de 

Christine Lindner, Vorstand von „Eine Schule für Alle“ in Bayern und Co-Sprecherin von „Bildungswende jetzt!“ in Bayern, stellt klar: „Wir fordern für Bayern die Zulassung von Gemeinschaftsschulen als weitere Schulart im öffentlichen Schulsystem, um bessere Voraussetzungen für Inklusion und Bildungsgerechtigkeit zu schaffen. Für eine bessere Bildung gehen wir deshalb auf die Straße, am 23. September 2023 in München und Erlangen.“

Siegfried Grob, Mitglied des Landesvorstandes der GEW Bayern (Erstunterzeichnerin des Appells „Bildungswende jetzt!“), fordert: „Es wird Zeit, dass sich das starre bayerische System unverzüglich für eine echte Inklusion öffnet. Eine Schule für Alle muss endlich auch in Bayern Realität werden können.“ Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern (ebenfalls Erstunterzeichner), betont: „Wir brauchen dringend auch an den beruflichen Schulen mehr sonderpädagogische Kompetenz, um die Inklusion in der Berufsausbildung voranzubringen. Bayernweit haben gerade einmal 39 Berufsschulen das Profil ‚Inklusion‘. Wir stehen also 15 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention in Bayern immer noch am Anfang des Wegs zu einem inklusiven Arbeits- und Berufsleben und einer inklusiven Gesellschaft.“

Termine

  • Aktionen am 29./30. August in Genf
  • 23.9.203:
         Demonstration in München am Königsplatz um 12.05 Uhr
         Kundgebung in Erlangen am Schlossplatz um 11.00 Uhr
  • Termine in weiteren Bundesländern:
         http://www.bildungswende-jetzt.de

siehe auch hier im Magazin: #bildungsprotest2023! Breites Bündnis fordert „Bildungswende JETZT!“


28.8.2023
verändert nach:
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

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