GEW: „Bundestag muss Gesetzentwurf gründlich überarbeiten“

Bildungsgewerkschaft GEW zum Regierungsentwurf für die 29. BAföG-Novelle

Das Bundeskabinett berät heute über den Regierungsentwurf für die 29. BAföG-Novelle. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Bundestag aufgefordert, den Gesetzentwurf gründlich zu überarbeiten. „Trotz steigender Lebenshaltungskosten und explodierender Mitpreise will das Kabinett die Studierenden, Schülerinnen und Schüler mit einer weitere Nullrunde abspeisen und sowohl Bedarfssätze als auch Wohnpauschalen einfrieren. Von den vom Haushaltsauschuss des Bundestags für eine BAföG-Erhöhung bereitgestellten 150 Millionen Euro will die Regierung gerade einmal 61 Millionen abrufen – den Löwenanteil von 89 Millionen soll Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für die Haushaltssanierung einkassieren. Das darf sich das Parlament nicht gefallen lassen. Es muss den Regierungsentwurf vom Kopf auf die Füße stellen“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, am Mittwoch in Frankfurt a.M. Weiterlesen

Brandbrief zum Weiterbildungskonzept des Familienministeriums zur Behebung des Fachkräftemangels in Kitas

Ein breites Bündnis kritisiert in einem offenen Brief das „Gesamtkonzept Weiterbildung“ des Familienministeriums und fordert dringend Verbesserungen. Auch die GEW Bayern hat den Brief unterschrieben.

Seit Herbst 2023 führt das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales das „Gesamtkonzept Weiterbildung“ federführend durch. Anlass ist der akute Fachkräftemangel in den Kitas. Über eine modular aufgebaute Weiterbildung sollen gezielt Quereinsteiger*innen angesprochen werden, die dann über die Kurse für die Beschäftigung in bayerischen Kitas qualifiziert werden. Aufeinander aufbauende Module sollen den Aufstieg zur sogenannten „Fachkraft in bayerischen Kindertageseinrichtungen“ ermöglichen. Diese Qualifikation wird aber nur in bayerischen Einrichtungen anerkannt. Dies kritisiert das Bündnis in seinem offenen Brief deutlich. Der Begriff „Fachkraft“ sei überaus gefährlich, weil inhaltlich zur deutlich hochwertigeren klassischen Ausbildung kein Bezug herzustellen sei. Auch die versprochene Anschlussfähigkeit in ein Studium oder in eine klassische Ausbildung wird als „Bauernfängerei“ kritisiert. Die Kurse werden auch nur zu einem Drittel als Ausbildung in Präsenz angeboten. Dadurch fehle die pädagogisch begleitete Praxiserfahrung. Durchgeführt werden die Kurse von freiberuflichen, vom Ministerium zertifizierten Multiplikator*innen, die sowohl lehren als auch die Prüfung inhaltlich gestalten und abnehmen. Das Bündnis kritisiert, dass „keine zentralen Prüfungen nach verbindlichen Standards“ abgenommen werden und die Ausbilder*innen die Ausbildung gegen Bezahlung anbieten und die Prüfung abnehmen. Das Bündnis sieht hier einen Interessenkonflikt. Weiterlesen

„Frauensolidarität nicht nur zum Frauentag!“

lautet der Aufruf des GEW Landesfrauenausschusses zum Internationalen Frauentag, 8. März 2024.

Rechtspopulistische Strömungen versuchen feministische und frauenpolitische Errungenschaften auszuhebeln und progagieren ein rückwärts gewandtes Frauen- und Geschlechterbild. Sie sind eine ernste Bedrohung für Gleichstellungspolitik und Demokratie.

Dafür solidarisieren wir uns – kein Raum für Antifeminismus!

Für eine starke geschlechtergerechte Demokratie

in einer diversen, toleranten Gesellschaft!

Einen schönen Frauentag wünscht euch das Leitungsteam des Landesfrauenausschusses


zum GEW Aufruf: https://www.gew-bayern.de/aktuelles/detailseite/weltfrauentag-2024

 

Macht euch – und andere – schlau!

Über das Verhältnis von Aktion und Aufklärung

Ein Kommentar zur Klima-Demo am 1.3.2024 von Rudi Netzsch

Damit es keine Missverständnissen gibt:

  • Die gewerkschaftlichen Kämpfe im ÖPNV sind berechtigt.
  • Der Klimawandel ist eine ernste Bedrohung der menschlichen Zivilisation.
  • Eine Verkehrswende weg vom Auto und hin zu den Öffis ist essenziell, um den Klimawandel abzuwenden.

Es soll auch nicht bestritten werden, dass zwischen diesen Erfordernissen ein Zusammenhang besteht. Allerdings ist der anders beschaffen – und sehr viel grundsätzlicher – als in den Aufrufen zu dieser Demo dargestellt.

Aber der Reihe nach.

Es stimmt ja: Zwar konnte man als Busfahrer oder einfacher Angestellter der Verkehrsbetriebe noch nie besonders üppig leben, doch frisst nun die Inflation auch noch das Wenige auf, das man bisher gehabt hat, und die Arbeitsbedingungen werden gleichzeitig um so unerträglicher, je mehr die – meist als „Sparzwang“ ausgegebenen – Kalkulationen der Betriebe offensiv auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Deshalb müssen sie kämpfen, um überhaupt von ihrer Arbeit vernünftig leben zu können. … weiter

 

PISA-Offensive: Mehr vom Gleichen – wer soll‘s machen?

Mit der PISA-Offensive Bayern will das Kultusministerium den zunehmend schlechteren Leistungen der Kinder im Lesen, Schreiben und Rechnen an den Grundschulen begegnen.

Es ist die Rede von Flexibilisierung, Projektorientierung, fächerübergreifendem Lernen, wissenschaftsbasierter Diagnostik und individueller Förderung. Das liest sich gut. Es stellt sich allerdings die Frage: Wer soll‘s machen in einem System, das aufgrund des Lehrkräftemangels nicht einmal mehr die Grundversorgung hinbekommt?

Martina Borgendale, Vorsitzende der GEW Bayern, war gespannt darauf, was die neue Kultusministerin Anna Stolz als Maßnahmenpaket präsentieren würde. „Man hat sich Mühe gegeben, das steht außer Frage. Uns liegt nun ein Konzept vor, das verspricht, alle Kinder in Zukunft zuverlässig die Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik erlernen zu lassen. Wir begrüßen, dass das anhand professioneller Lernstandsdiagnostik erfolgen soll und entsprechende Werkzeuge an die Hand gegeben werden. Das fordern wir schon lange. Allerdings muss dann auch die passgenaue Förderung erfolgen. Und dazu braucht es einfach mehr qualifizierte Lehrkräfte, die nicht existieren.“ Weiterlesen

Vortrag: Braucht Demokratie wirklich Religion, oder braucht sie Bildung?

Auf Einladung des PHKA-Profilfelds Bildung in der demokratischen Gesellschaft spricht der bekannte Soziologe und Leibniz-Preisträger Hartmut Rosa an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) über das Thema „Braucht Demokratie wirklich Religion, oder braucht sie Bildung?“

Wann: 18. April 2024

Wo: Pädagogische Hochschule Karlsruhe (PHKA), Bismarckstraße 10, 76133 Karlsruhe, Gebäude 1, Raum 013

Inhalt: 
Resonanztheoretische Überlegungen zu einem schwierigen Verhältnis“ lautet der Titel des öffentlichen Gastvortrags, den der bekannte Soziologe und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Rosa auf Einladung des Profilfelds Bildung in der demokratischen Gesellschaft hält. 
Hartmut Rosa ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. 2023 wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, dem laut Deutscher Forschungsgemeinschaft wichtigsten Forschungsförderpreis Deutschlands. 
Mit dem Vortrag knüpft das PHKA-Profilfeld Bildung in der demokratischen Gesellschaft an seine im vergangenen Oktober initiierte Fishbowl-Diskussion zu Hartmut Rosas Bestseller „Demokratie braucht Religion“ an. PHKA-Studierende sowie Mitarbeitende aus Forschung und Lehre und Verwaltung hatten damals Hartmut Rosas Plädoyer für die Relevanz von Glaube und Kirche zur Demokratiestärkung diskutiert und weitergedacht. Alle konnten mitreden, jede Stimme war wertvoll. Am 18. April nun wird Hartmut Rosa seine resonanztheoretischen Überlegungen ausweiten auf das Verhältnis von Bildung und Religion im Kontext von Demokratie.

Eintritt frei!

 

Debatten über Renten-Nullrunde und Sozial-Moratorium zerstören Vertrauen

Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied, zum Vorschlag einer Nullrunde für Rentner*innen:

„Wer Nullrunden für Rentner*innen und Sozialstaatsmoratorien fordert, bewirbt sich als Totengräber für die gesetzliche Rente und den funktionierenden Sozialstaat. Solche Debatten loszutreten ist ein Angriff auf Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt, weil sie ohne Not Vertrauen in funktionierende Systeme zerstören.

Eine Nullrunde bei der Rente bedeutet, Millionen Menschen im Regen stehen zu lassen: Nämlich Rentnerinnen und Rentner, die genau wie alle anderen von den anhaltend hohen Preisen betroffen sind. Klar ist: Nur wenn die gesetzliche Rente an die Entwicklung der Löhne gekoppelt ist, bekommen Ältere etwas vom Wohlstand ab, den sie jahrelang mit erarbeitet haben. Das ist ein Gesellschaftsvertrag, an dem nicht gerüttelt werden darf. Weiterlesen

„Stark-Watzingers BAföG-Pläne sind Armutszeugnis“

Bildungsgewerkschaft GEW zur 29. BAföG-Novelle der Bundesbildungsministerin

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Pläne von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) für die 29. Novelle des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) scharf kritisiert. „Die Ministerin will den Studierenden nicht einmal einen Inflationsausgleich zahlen, sondern ihnen eine weitere Nullrunde zumuten. Dabei wissen viele längst nicht mehr, wie sie steigende Lebenshaltungskosten und galoppierende Mieten bezahlen sollen. Damit stellt sich die Bundesbildungsministerin selbst ein bildungs- und sozialpolitisches Armutszeugnis aus“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, mit Blick auf Medienberichte über die bevorstehende Kabinettsentscheidung zum BAföG. Weiterlesen

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