GEW Bayern unterstützt den „Appell für ein sofortiges Abschiebungsmoratorium aufgrund der Covid-19-Pandemie“

Bericht: GEW Bayern

Nachdem die bayerische Staatsregierung trotz Corona-Pandemie weiterhin Geflüchtete abschiebt, beschloss der Landesvorstand der GEW Bayern letzten Freitag, sich dem „Appell für ein sofortiges Abschiebungsmoratorium aufgrund der Covid-19-Pandemie“ anzuschließen. Mit der heutigen Veröffentlichung des Appells hoffen die Vertreter*innen der Bildungsgewerkschaft darauf, dass die Zeit während des Moratoriums dafür genutzt wird, endlich eine humanitäre Asylpolitik mit fairen Asylverfahren zu entwickeln.

Die GEW Bayern positioniert sich seit Jahren gegen Abschiebungen von Geflüchteten, insbesondere dann, wenn Kinder und Jugendliche aus Bildungseinrichtungen gerissen werden bzw. keine Ausbildungsgenehmigung erteilt bekommen. „Diesen Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention und des geltenden Menschenrechts auf Bildung akzeptieren wir auch heute nicht“, erklärt die GEW-Landesvorsitzende Martina Borgendale.

Da derzeit trotz Corona-Pandemie selbst in Corona-Risikogebiete und in Staaten abgeschoben wird, die demokratische Rechte mit Füßen treten, schloss sich die GEW Bayern selbstredend dem „Appell für ein sofortiges Abschiebungsmoratorium aufgrund der Covid-19-Pandemie“ an, der heute um 11.00 Uhr in einer Pressekonferenz in der Münchner St.-Lukas-Kirche veröffentlicht wurde. „Abschiebungen machen die pädagogische Arbeit von Erzieher*innen, Lehrkräften, Sozialpädagog*innen und Ehrenamtlichen zunichte“, erklärt Borgendale den Schritt der Bildungsgewerkschaft. „Oberstes Ziel muss sein, dass die Menschenrechte respektiert und umgesetzt werden. Deshalb gilt es, während des Abschiebstopps an einer Asylpolitik, die ihren Namen verdient, zu arbeiten. Das sind wir nicht nur den geflüchteten Kindern, Schülerinnen und Schülern sowie jungen Erwachsenen schuldig.“


4.5.2021
Martina Borgendale
Vorsitzende der GEW Bayern
www.gew-bayern.de

Klassenraum und Sonnenlicht statt Tablet und LCD

Bericht: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)

Was Bildschirmmedien in Coronazeiten mit Kinderaugen machen. Kinder- und Jugendärzte befürchten Anstieg der Kurzsichtigkeit.

In der chinesischen Stadt Shandong werden Grundschüler seit 2015 jährlich auf Kurzsichtigkeit getestet. Dabei fanden die Forscher heraus, dass der Anteil der Kurzsichtigen pro Jahrgang bei den Sechsjährigen von 5,7 Prozent in 2019 auf 21,5 Prozent im Jahr 2020 stieg, bei den Achtjährigen erhöhte sich die Quote in diesem Intervall von 27,7 auf 37,2 Prozent. Vor allem jüngere Kinder, bei denen der Augapfel noch wächst, sind demnach besonders stark betroffen. Die Forscher vermuten, dass die steigende Zahl kurzsichtiger Kinder eine Folge von Homeschooling und zu viel Aktivität vor dem Bildschirm ist, beweisen können sie es derzeit aber noch nicht. … weiter


Quelle:
www.kinderaerzte-im-netz.de


siehe auch:
Finn Jagow und Bernd Schoepe: Ein notwendiges Postscriptum zum E-Learning in der Corona-Krise und seinen Folgen

 

Die Utopien von Schule sind andere als vor der Pandemie

Joscha Falck hat auf seinem Blog am 29.4.2021 den Text „Die Utopien von Schule sind andere als vor der Pandemie“ veröffentlicht:

Die Utopien von Schule sind andere als vor der Pandemie
In der Theorie ist Schulentwicklung eine Professionalisierungsbemühung, die sich in einem nie endenden Lernprozess der Einzelschule vor Ort ausdrückt. In der Praxis ist Schulentwicklung alles und nichts, einerseits omnipräsent und andererseits ausgesprochen schwer greifbar. Und: Vielen Kolleg*innen ist sie ein Dorn im Auge. Assoziiert werden lange und bisweilen ergebnisarme Konferenzen oder Arbeitskreise, deren Bemühungen dann doch im Sand verlaufen – initiiert, weil eine Evaluation ansteht oder die vorgesetzte Dienstbehörde verschriftlichte Ziele sehen möchte. Diese Art der Schulentwicklung fußt auf der Annahme, dass Entwicklungsprozesse nur aus dem gemeinsamen Bearbeiten bestimmter Themen entstehen, zu bestimmten Zeiten mit einem speziellen Rahmen, z.B. bei einer pädagogischen Konferenz. Den ganzen Text lesen

siehe zum Thema auch:
Finn Jagow und Bernd Schoepe: Ein notwendiges Postscriptum zum E-Learning in der Corona-Krise und seinen Folgen

Schule „ist das Letzte, was wir schließen, und das Erste, was wir öffnen!“ (Söder) – ein Zwischenruf

von Frank Bernhardt

Schule zu, Schule auf, dazu „Homeschooling“ mit vielen Mängeln im Verbund mit Präsenzunterricht, die Pandemie sorgt für ein ständiges Wechselbad, dass den Kolleg_innen allerhand an Mehrarbeit aufbürdet. „Kein ‚Weiter so wie bisher‘“ fordert die GEW in der Erziehung & Wissenschaft (04/2021, S. 6 ff.). Denn die „Krise“ eröffne nach ihrer Beendigung die „Chance“, Schule „neu zu denken“. Den Schulen droht ein „Verteilungskampf um Ressourcen“ mit anderen Haushaltsposten, so die E & W. Da liegt die Vermutung nahe, dass auf die Beschäftigten weitere Belastungen zukommen.

Für die GEW heißt dies, sich „massiv einzumischen“. Im Hinblick auf die Kolleg_innen wäre das mehr als dringlich, wenn „strukturelle Veränderung“ meint, die verschleißenden Arbeitsbedingungen anzugreifen und Mittel und Wege zu ersinnen, wie das erreicht werden kann. Dazu eine brandaktuelle Meldung aus den Koalitionsverhandlungen von Grünen und CDU in Baden-Württemberg: Die AG Bildung hat sich auf ca. 3.000 neue Lehrerstellen geeinigt. Ministerpräsident Kretschmann erklärte am Dienstag, es können „nur sehr wenige neuen Stellen geschaffen werden“ (news4teachers.de 29.4.). Was tun, GEW? … weiter
Fehlerbereinigte Fassung v. 3.5.2021


Bild von Ed Aust auf Pixabay 

 

Streitzeit: 1. Mai: Solidarität ist Zukunft!

„1. Mai: Solidarität ist Zukunft! “ So heißt der Titel der Ausgabe 6/2021 des Magazins „Streitzeit“ des DGB Bayern

„Leider steht unser gewerkschaftlicher Feiertag, der Tag der Arbeit, auch 2021 ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Wie wir unser Mai-Motto „Solidarität ist Zukunft“ in die Tat umsetzen wollen – auch wenn wir nicht überall auf der Straße präsent sein können – lest ihr in der neuen Ausgabe der Streitzeit!

Download der Ausgabe 6 v. 28.4.2021 (pdf-Datei, 409 KB)


weitere Ausgaben der „Streitzeit“ anzeigen lassen

 

Bildungsgewerkschaft zum „Tag der Arbeit“: „Solidarität ist Zukunft“

GEW-Vorsitzende Tepe: „Deutschland braucht eine Bildungsoffensive!“

Bremen – „Deutschland braucht eine Bildungsoffensive“, verlangte Marlis Tepe, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), während ihrer Rede zum „Tag der Arbeit“ am 1. Mai in Bremen. „Die Corona-Krise hat für alt bekannte Probleme im Bildungsbereich wie ein Brandbeschleuniger gewirkt: Unterfinanzierung, Fachkräftemangel, marode Einrichtungen und schlechte digitale Ausstattung sind wie unter einem Brennglas für alle Menschen sichtbar geworden. Auch der Druck der Schuldenbremse hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass beim Personal gespart wurde. Das rächt sich jetzt.“ Deshalb müsse die Schuldenbremse ausgesetzt und massiv in Bildung investiert werden. Weiterlesen

„Solidarität ist Zukunft“! DGB feiert 1. Mai 2021 vor Ort und im Netz

Unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft!“ begeht der Deutsche Gewerkschaftsbund im zweiten Corona-Jahr den Tag der Arbeit mit Kundgebungen vor Ort und einem Live-Stream im Netz.

Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonte bei der zentralen 1. Mai-Veranstaltung auf dem Hamburger Fischmarkt, wie wichtig der solidarische Zusammenhalt nach über einem Jahr Pandemie sei. Zwar seien die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Krise enorm. Durch solidarisches Handeln sei es aber gelungen, das Schlimmste zu verhindern: „In den vergangenen Monaten haben Gewerkschaften, Betriebs- und Personalräte dafür gekämpft, dass soziale Härten abgefedert und viele Jobs gesichert wurden“, so Hoffmann. Die Gewerkschaften hätten sich erfolgreich für mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz eingesetzt und dafür gesorgt, dass verbindliche Regeln fürs Homeoffice gelten. Auch die Unterstützung für Familien wurde verbessert und das Kurzarbeitergeld auf Druck der Gewerkschaften verlängert und erhöht.

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Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28: Die Abschaffung des Lenkrads

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 28

 

Die Abschaffung des Lenkrads

„Innerhalb des Systems zu leben ist wie eine Überlandfahrt in einem Bus, der von einem Wahnsinnigen gesteuert wird, der seinen Selbstmord plant … obwohl er ein netter Kerl ist und ständig Witze über den Lautsprecher lässt.“
(Thomas Pynchon)

Gestern sah ich auf dem Weg zur Lahn zwei junge Burschen – mit Marco Reus-Frisuren und trotz niedriger Temperaturen in kurzen Hosen und T-Shirt. Sie demonstrierten durch diese Kleidung ihre Indifferenz gegenüber Kälte. Sie sprangen aus dem Stand auf einen Stromkasten, flankten von dort aus über einen Zaun, überquerten einen Parkplatz und verschwanden aus meinem Blickfeld. Eine der Challenges, die heutige Jugendliche in ihren Alltag einstreuen, um ihm auf diese Weise einen Hauch von Abenteuer und Gefahr zu verleihen.

Solche Szenen erfüllen mich immer mit einer gewissen Wehmut, denn ich könnte das natürlich nicht mehr. Mir bleiben nur die Abenteuer der Dialektik. Die aber bleiben mir immerhin. Damit kann man, fürchte ich, den jungen Männern nicht kommen. … weiter

Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild rechts von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay 


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im Magazin Auswege

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