Wie Stress in der Kindheit die Genaktivität beeinflusst und das Risiko für psychische Erkrankungen erhöht

Bericht: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Eine kürzlich in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlichte Studie von Forscherinnen und Forschern des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) wirft ein neues Licht auf die komplexen Zusammenhänge zwischen Stress, Genetik und psychischer Gesundheit. Die Ergebnisse legen nahe, dass Stress in der Kindheit die Funktion von Genen beeinflussen kann, was das Risiko für die Entwicklung psychischer Erkrankungen im späteren Leben erhöht. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.zi-mannheim.de

 

Was Vorschulkinder motiviert sich vorzubereiten

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Im Alltag denken Erwachsene durchschnittlich 59 Mal pro Tag über die Zukunft nach. Das hilft ihnen, zukünftige Herausforderungen zu bewältigen. Wie sieht es bei Kindern aus?

Sich für die Zukunft zu wappnen, gelingt Erwachsenen besonders gut, wenn sie sich vorstellen, was sie fühlen werden. Ob das auch bei Vorschulkindern der Fall ist, haben Forschende der Ruhr-Universität Bochum untersucht. In einer Studie mit 90 Kindern im Alter von fünf Jahren zeigten sie, dass sich die Kinder nur dann auf ein Spiel vorbereiten, wenn sie sich vorstellen, wie schlecht sich Verlieren anfühlen wird. Die Forschenden führten die Studie im Rahmen des philosophisch-psychologischen Graduiertenkollegs „Situated Cognition“ durch, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert. Das Ergebnis beschrieben sie in der Zeitschrift „Emotion“ vom 28. März 2024. … weiter


Quelle: 
news.rub.de

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 98: Die Bank an Röntgens Grab

 

Götz Eisenbergs Durchhalteprosa 98

 

Die Bank an Röntgens Grab

„Ich finde, dass meine Generation den Kindern großen Schaden zugefügt hat. Ich meine das Fehlen emotionalen Halts, den die Erwachsenen den Kindern nicht mehr geben können, weil sie selbst ihre Kindheit nachholen. Sie interessieren sich nur noch für ihren eigenen Standpunkt, für ihre Vergnügungen. Überall, wohin man auch blickt, sind die Kinder die Verdammten dieser Erde. Es mag noch eine Menge anderer Verdammter geben, aber die Kinder sind es ganz besonders.“
(Toni Morrison)

Bei Toni Morrison bin ich auch auf folgende Sätze gestoßen: „Es geht natürlich nicht darum, sich in eine wohlige Nostalgie über die guten alten Tage zu versenken – es gab keine guten alten Tage!“ Das ist richtig, und ich stimme dem zu. Aber „Nostalgie“ ist ein dialektisches Ding, das heißt: es gibt auch noch eine andere Seite, die in diesem Diktum von Morrison nicht vorkommt.

Auf die andere Seite bin ich beim Blättern in einem Band mit Briefen gestoßen, die Adorno und Horkheimer sich nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Tod Adornos geschrieben haben. Der fragliche Brief stammt von Adorno und datiert aus dem Jahr 1957. Dort heißt es: „Zum Schluss noch ein Gedänkchen: In allen Bewegungen, welche die Welt verändern möchten, ist immer etwas Altertümliches, Zurückgebliebenes. Das Maß dessen, was ersehnt wird, ist immer bis zu einem gewissen Grade Glück, das durch den Fortschritt der Geschichte verloren gegangen ist. Wer sich ganz auf der Höhe der Zeit befindet, ist immer auch ganz angepasst, und will es darum nicht anders haben.“

Es geht bei diesem Aspekt der Nostalgie, die hier natürlich nicht so heißt, um ein Phänomen, das ich „Differenzerfahrung“ nennen möchte. Dem Realitätsmonopol des Bestehenden kann nur widersprechen, wer die Erinnerung daran bewahrt hat, dass es einmal anders gewesen ist, nicht unbedingt materiell besser, aber anthropomorpher, also menschenförmiger und weniger entfremdet. Nur wer davon noch einen Geruch in der Nase hat, verfügt über einen Vergleichsmaßstand, an der er die Gegenwart messen und gegebenenfalls verwerfen kann. Ist alles, die Menschen inbegriffen, im Bloch‘schen Sinne „gleichzeitig“ ist Schicht im Schacht. … weiter

(Hinweis: Der Link führt seit Nummer 66 auf die eigene Seite der durchhalteprosa.de )


Clipart oben links von OpenClipart-Vectors auf Pixabay
Bild von OpenClipart-Vectors auf Pixabay


Alle bisherigen Texte von Götz Eisenberg im GEW-MAGAZIN

 

Neue Ergebnisse aus der KI-Forschung: Menschen können KI-generierte Medien kaum erkennen

Bericht: CISPA Helmholtz Center for Information Security

KI-generierte Bilder, Texte und Audiodateien sind so überzeugend, dass Menschen diese nicht mehr von menschengemachten Inhalten unterscheiden können. Dies ist das Ergebnis einer Online-Befragung mit etwa 3.000 Teilnehmer:innen aus Deutschland, China und den USA. Es ist das erste Mal, dass eine große länderübergreifende Studie, diese Form der Medienkompetenz überprüft hat. CISPA-Faculty Dr. Lea Schönherr und Prof. Dr. Thorsten Holz präsentierten die Ergebnisse diese Woche auf dem 45. IEEE Symposium on Security and Privacy in San Francisco. Die Studie entstand in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum, der Leibniz Universität Hannover sowie der TU Berlin. … weiter


Quelle:
www.idw-online.de
www.cispa.de
Bild von John Iglar auf Pixabay

 

 

Save the date(s) – Bildungsprotest 2024 vom 9. bis 18. Juni 2024 in ganz Bayern

Gute Bildung bringt Dinge ins Rollen – <Bildungswende Jetzt> rollt durch Bayern. Es heißt Anstoß für den Bildungswendeball, denn Bayern ist nicht Bildungseuropameister.

Ausgangssituation in Bayern
67.000 Kitaplätze fehlen in Bayern und führen damit zu fehlenden Fachkräften auch in der Gesamtwirtschaft. Lehrer:innenmangel belastet mittlerweile alle Schularten. Drohende Sprachtests in Kitas, Grundschulabitur und ein separierendes Schulsystem erzeugen Leistungsdruck und Leidensdruck für junge Menschen und Familien gleichermaßen. Die UN-Behindertenrechtskonvention und echte Inklusion werden ignoriert. Lehrpläne sind überfrachtet und machen unser Bildungssystem nicht zukunftsfähig. Alternative Schulkonzepte werden ausgebremst – genauso wie guter Ganztag.

Wo rollt der Riesenball?
Damit eine echte Bildungswende ins Rollen kommt und gute Bildung Chefsache wird, dafür rollt der 2m große Bildungswende-Ball symbolisch durch bayerische Fußgängerzonen bis er schließlich nach München in Richtung Landtag und Regierung ins Tor kommt. Auf dem Ball rollt dieses Jahr das Motto „Bildung braucht Demokratie“ mit.

Los geht es am 9. Juni 2024 in Bayreuth. (Fußgängerzone/Frauengasse, 11 Uhr)

Weitere Stationen auf dem Spielplan sind:

  • Freitag, 14.06. Erlangen (Neustädter Kirchplatz bis Rathaus), Anpfiff: 16 Uhr
  • Samstag, 15.06. Würzburg (Bahnhofsvorplatz bis Unterer Markt), Anpfiff: 11 Uhr
  • Dienstag, 18.06. München (Ort/Zeit: n.n./15:00 Uhr)

Weitere Demo-/Aktionsorte folgen noch.

Rückblick: Letztes Jahr gingen am 23.09.2023 bundesweit Menschen für bessere Bildung auf die Straße. In Bayern gab es Demos und Protestaktionen in München, Erlangen und Würzburg. Aufgerufen hatte dazu das Bündnis <Bildungswende jetzt!>, das bundesweit von über 190 Organisationen (allein 47 in Bayern) seit dem gemeinsamen Appell im Juni 2023 unterstützt wird. Die Forderungen der Bildungswende jetzt! sind:

Schule inklusiv und zukunftsfähig machen

  • Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen
  • Sondervermögen Bildung und ausreichende Finanzierung
  • Echter Bildungsgipfel auf Augenhöhe 

Details zur Bildungswende jetzt unter: www.bildungswende-jetzt.de

Weitere Informationen hier: Flyer zu den Aktionen und Flyer Bildung braucht Demokratie


22.5.2024
GEW Bayern
www.gew-bayern.de

 

Abgesang auf eine „alte Liebe“

Der Kommentar zum Zeitgeschehen

von Jürgen Scherer

Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber ich bin von Tag zu Tag immer mehr von ihr enttäuscht. Begonnen hat es wohl vor vier, fünf Jahren, d.h. da ist es immer deutlicher zutage getreten. Denn Anzeichen dafür hatte es schon vorher immer mal wieder gegeben. Aber die habe ich nicht so ernst genommen. Jede/r macht mal Fehler. Das muss jedem/jeder zugestanden werden. Auch wenn man für sein Geld eigentlich korrekten Service verlangen können sollte. Naja, letztlich verzeiht man einer „alten Liebe“ so manches.

Dennoch komme ich nicht umhin, festzustellen, dass die Coronazeit ihr wohl massiv zugesetzt hat. Vorher war noch einigermaßen klar: Wenn sie über einen Sachverhalt berichtete, dann geschah das weitgehend sachlich, informativ und meinungsfordernd; selten mal „überwältigend“. Den „Oberen“ gegenüber konnte sie regelrecht fuchtelig werden, sodass die manchmal die Contenance verloren, wenn sie unversehens unter Rechtfertigungsdruck gerieten. Legitimen Druck, versteht sich. Denn Macht und Herrschaft müssen sich legitimieren können in einer Demokratie. Weiterlesen

„Brauchen große gesellschaftliche Kraftanstrengung!“

Bildungsgewerkschaft GEW zur Gesamtstrategie „Fachkräfte für Kita und Ganztag“ des Bundesfamilienministeriums

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt, dass eine große Kraftanstrengung nötig sei, um die Attraktivität der Arbeits- und Rahmenbedingungen in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe zu verbessern. „Wir brauchen endlich ein gesamtgesellschaftliches Handeln, wenn es um die Gewinnung und Bindung neuer, dringend gebrauchter Fachkräfte in der Frühen Bildung, Erziehung und Betreuung geht“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied Jugendhilfe und Sozialarbeit, in Berlin mit Blick auf die heute vorgestellte Gesamtstrategie „Fachkräfte für Kita und Ganztag“ des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ). „Wenn wir nicht alle Kinder so begleiten und bestmöglich fördern, dass ihnen ein erfolgreicher Start ins Leben gelingt und sie ihren Platz in der Gesellschaft finden, sind die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kinder und damit auf die gesamte Gesellschaft dramatisch.“ Weiterlesen

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