GEW: „Soziale Spaltung wird größer!“

Bildungsgewerkschaft GEW zum IQB-Bildungstrend 2021: „Kompetenzerwerb der Kinder verstärkt von sozialer Herkunft abhängig!“

„Wie laut müssen die Alarmglocken noch läuten, damit der Bildung in diesem Land endlich alleroberste Priorität eingeräumt wird?“, fragt Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied Schule der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), mit Blick auf den heute veröffentlichten Kurzbericht über den IQB-Bildungstrend 2021 (Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen). „Der sozioökonomische Status der Familie spielt eine immer größere Rolle beim Kompetenzerwerb der Kinder. Schulerfolg und Lebensperspektiven sind eng mit dem Elternhaus verknüpft, seit PISA 2001 die Achillesferse des Bildungssystems in Deutschland. Statt der gesellschaftlich notwendigen Entkopplung verschärft sich die Situation aber offenbar noch. Dieser Trend ist seit 2016 festzustellen und trifft alle Kinder, aber ganz besonders Schülerinnen und Schüler mit Zuwanderungshintergrund.“

Diese Entwicklung könne nicht mit dem eingeschränkten Unterricht während der Corona-Pandemie erklärt werden. „Wir müssen von einem allgemeinen Trend sprechen. Dieser kann nur umgekehrt werden, wenn endlich konsequent auf den dramatischen Lehrkräftemangel reagiert wird. Eine Offensive in der Lehrkräfteausbildung und eine verstärkte Qualifizierung der Quer- sowie Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger ist längst überfällig“, betonte Bensinger-Stolze.

„Das sogenannte Aufholprogramm nach Corona von Bund und Ländern kommt nicht da an, wo es am meisten benötigt wird, nämlich bei den benachteiligten Kindern und Jugendlichen. Bevor es dafür eine Neuauflage mit geplanten 500 Millionen Euro gibt, brauchen wir ein Verteilsystem, das dafür sorgt, dass die Gelder dorthin fließen, wo sie direkt wirken“, unterstrich die GEW-Schulexpertin. „Ungleiches ist ungleich zu behandeln, Mittel dürfen nicht mit der Gießkanne verteilt werden. Die Ampelregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag ein START-Chancen-Programm für 4000 Schulen in schwieriger Lage zugesagt und für 4000 weitere Schulen vereinbart, Schulsozialarbeit zu verankern. Das sind richtige Schritte! Sie sind aber bisher im Haushalt noch nicht mit den entsprechenden Ressourcen hinterlegt. Das muss jetzt umgehend passieren“, mahnte Anja Bensinger-Stolze die Bundesregierung.

Info: Der IQB-Bildungstrend 2021 nimmt die vergangenen zehn Jahre in den Blick und beleuchtet insbesondere den Zeitraum ab 2016. Diesmal standen die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgangsstufe 4 in den Fächern Deutsch und Mathematik im Fokus. Die Studie zeigt, dass sich der Anteil der Kinder, der den Mindeststandard beim Lesen, Zuhören und Rechnen sowie in der Rechtschreibung nicht erreicht, signifikant steigt. Gleichzeitig wird der Anteil der Schülerinnen und Schüler, der über dem Regelstandard liegt, kleiner.


1.7.2022
Ulf Rödde
GEW-Hauptvorstand
www.gew.de

 

Bochumer Forschende gründen Kinderrat Psychische Gesundheit

Am Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der RUB will man mit Kindern sprechen – nicht nur über sie.

Bericht: Ruhr-Universität Bochum

Am 22. Juni 2022 hat sich der erste Kinderrat Psychische Gesundheit in Deutschland gegründet. Das Ziel des Rates ist es, Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren rund um das Thema psychische Gesundheit, aber auch bei der Planung von Forschungsprojekten eine Stimme zu geben. Das Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit (FBZ) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) geht damit einen Schritt in Richtung partizipative Forschung, die Bürgerinnen und Bürger an der Planung und Durchführung von Studien beteiligt und somit der Wissenschaft eine kollaborative Ebene mit gesellschaftlichen Akteuren ohne wissenschaftlichen Hintergrund hinzufügt. Kinder sind bislang in diesen Prozess nicht eingebunden. Weitere interessierte Kinder sind herzlich willkommen, Infos gibt es per Mail. Weiterlesen

Schulleitung? Nein, danke! Zu den Gründen für den Schulleitungsmangel in Deutschland

Bericht: Wuebben Stiftung

Warum ist das Amt der Schulleitung so unattraktiv? Schulleitungen tragen maßgeblich zur Qualität von Schulen bei, dennoch herrscht in Deutschland ein starker Schulleitungsmangel und auf die Frage zur Position der Schulleitung sagen viele Lehrkräfte: „Nein, danke!“ Die Gründe dafür hat das impaktlab der Wübben Stiftung in einem zweiten Impulspapier zusammengetragen. … weiter

Download des Impulspapiers „Schulleitung? Nein, Danke! Gründe, die das Amt unattraktiv machen“ (pdf-Datei)


Quelle: www.wuebben-stiftung.de

 

Bündnis Bundesqualitätsgesetz: „Gute-KiTa-Gesetz“ finanziell absichern und weiterentwickeln!

Mitteilung: Arbeiterwohlfahrt  (AWO), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK)

Berlin, den 29.06.2022. Das Bündnis Bundesqualitätsgesetz aus Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Bundesverband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) mahnt an, das Gute-Kita-Gesetz weiterhin durch Bundesgelder finanziell abzusichern und dringend weiterzuentwickeln. Es begründet seine Forderung damit, dass die Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung verbessert werden müssten. Weiterlesen

Die nukleare Abrüstung in der NATO-Doktrin verankern

Bericht: IPPNW

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung im Vorfeld des NATO-Gipfels auf, sich in einem ersten Schritt aktiv für eine „No-first-use“-Politik in der Nukleardoktrin der NATO einzusetzen. Bisher schließen sowohl Russland als auch die NATO den Ersteinsatz von Atomwaffen in ihren Militärdoktrinen nicht aus. Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen, die Bedeutung von Atomwaffen in der Gemeinsamen Sicherheitsstrategie der NATO zu verringern. Gemeinsam mit anderen NATO-Staaten, auf deren Territorium im Rahmen der „nuklearen Teilhabe“ US-Atomwaffen stationiert sind, müsse Deutschland aktiv werden, um eine Vereinbarung mit den USA über den Abzug dieser Waffen aus Europa zu treffen. Die Bundesregierung könne zudem als Brückenbauerin fungieren, um für eine konstruktive Begleitung des Atomwaffenverbotsvertrages durch die NATO zu werben. Weiterlesen

Offener Brief zu Lösegeldzahlungen bei Ransomware-Angriffen: ein geostrategisches Risiko

Bericht: Gesellschaft für Informatik e.V.

Erpressungstrojaner haben in den letzten Jahren stark zugenommen und sich zu einem geostrategischen Risiko entwickelt. In einem offenen Brief fordern IT-Sicherheits- und Informatik-Fachleute wirkungsvolle Maßnahmen, um Lösegeldzahlungen zu vermeiden und so den Erpressenden den Geldzustrom abzuschneiden. Weiterlesen

Studium ohne Abitur

Die IG Metall Jugend hat diverse Möglichkeiten eines Studiums ohne Abitur auf ihrer Seite im Netz aufgelistet. 

Präsentiert werden die Möglichkeiten eines Studiums mit und ohne Meisterabschluss und das Studieren an der Europäischen Akademie der Arbeit.

Zum Schluss werden verschiedene Studienformate beschrieben: Vollzeitstudium, Teilzeitstudium, Berufsbegleitend studieren und Fernstudium

zur Seite „Studium ohne Abitur“

 

DGB Bayern und BUND Naturschutz: Ökologie und Soziales zusammendenken

Stiedl und Mergner sehen Schnittmengen für intensivere Zusammenarbeit

Mit Blick auf aktuelle politische Herausforderungen wollen der DGB Bayern und der BUND Naturschutz in Bayern ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies ist das Ergebnis eines Austausches zwischen dem bayerischen DGB-Vorsitzenden Bernhard Stiedl und dem Vorsitzenden des BUND Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, sowie seinen Stellvertreterinnen Doris Tropper und Beate Rutkowski. Weiterlesen

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