Digitalpakt 2.0

Stellungnahme: Bundesschülerkonferenz

Der erste Digitalpakt ist vor knapp zwei Monaten ausgelaufen. Obwohl der Digitalpakt 2.0 von der Bundesregierung zugesagt wurde, gibt es große Diskrepanzen zwischen den Ländern und dem Bund. Schulen, Schulträger und wir als Schülerinnen sind jedoch auf die finanzielle Unterstützung der Bundesregierung angewiesen. Noch immer gibt es Unterschiede im Stand der Digitalisierung in den verschiedenen Bundesländern.

Nach wie vor fehlt es vielen Schulen bundesweit an der notwendigen digitalen Infrastruktur wie Glasfaser, Breitbandanschlüssen oder einheitlichen Dienstgeräten für Lehrkräfte. Nicht nur an Schulen, sondern auch in gemeinnützigen Verbänden und Vertretungen mangelt es an Kommunikationsmöglichkeiten, die rechtlich unbedenklich und verlässlich sind. Um alle Schulen in Deutschland nach aktuellen Berechnungen modernisieren und renovieren zu können, wäre ein Sondervermögen von 48 Milliarden Euro erforderlich; die Kosten für den digitalen Ausbau sind dabei noch nicht berücksichtigt. Um eine nachhaltige Digitalisierung zu ermöglichen und ein Lernumfeld zu schaffen, in dem Schülerinnen gerne lernen, brauchen wir moderne und zukunftsfähige Schulgebäude mit einer angemessenen Breite an digitalen Mitteln. Es muss mehr finanzielle Mittel für die Instandsetzung von Klassenzimmern und Lernorten sowie für die Bereitstellung von WLAN und Lademöglichkeiten der Geräte geben.

„Es ist dringend nötig, den Digitalpakt weiterzuführen, weil nur so zukunftsfähige Bildung gewährleistet werden kann, welche im heutigen Berufsalltag zunehmend gefordert wird. Die Bildung und besonders die damit verbundene Digitalisierung in diesem Bereich ist der falsche Posten zum Sparen“, sagt die Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz, Louisa Basner.

Neben finanziellen Mitteln und Geräten muss auch der richtige Umgang mit digitalen Medien gelehrt werden. Fachkräfte müssen über das notwendige Know-how verfügen, um die neuen Möglichkeiten gut an Schüler*innen vermitteln zu können. Digitale Kompetenz muss gleichermaßen von Lehrkräften, Lernenden und Eltern erlernt und der Prozess gemeinsam gestaltet werden. Digitale Bildung ist eine essenzielle Kernkompetenz, die eine moderne Schule ausmacht. Digitalisierung und die Absicherung der zugehörigen Infrastruktur sind zur Erreichung dieser Kernkompetenz zwingend notwendig. Ein ergänzendes Programm zur Stärkung der digitalen Infrastruktur in Höhe von 2,5 Milliarden Euro, das ebenfalls vollständig aus Bundesmitteln finanziert wird, ist ein guter Beitrag, um das Problem der unzureichenden digitalen Ausstattung an deutschen Schulen, insbesondere in strukturschwachen Kommunen, zu lösen.

Die Umsetzung der Visionen einer digitalen Schule von morgen kann nicht mit der Infrastruktur von gestern gelingen. Digitalisierung darf nicht am Schultor enden, sondern muss innerhalb des Schulgebäudes unerlässlich weitergehen.


15.7.2024
Bundeschülerkonferenz
bundesschuelerkonferenz.com

 

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