GEW Bayern möchte nach einer Woche Schule wissen: Wo drückt der Schuh?

Das neue Schuljahr ist nun eine Woche alt. Wie sind die Lehrkräfte gestartet? Wo drückt der Schuh? Das wollen die Bildungsgewerkschafter*innen der GEW Bayern wissen und fragen deshalb die Kolleg*innen an den Schulen. Unter https://kurzlinks.de/wodruecktderschuh können Lehrkräfte ihre größten Sorgen anonym mitteilen.

Das Kultusministerium verkündete zu Beginn des Schuljahres in einer Pressemitteilung die Einstellung von 3.800 Lehrkräften. Kultusministerin Stolz sprach von einer „herausfordernden, aber gut beherrschbaren Personalversorgung.“ Die aktuelle „Lehrerbedarfsprognose 2024“ des Kultusministeriums zeichnet allerdings ein anderes Bild: Allein in diesem Schuljahr fehlen bis zu 1.000 Lehrkräfte, überwiegend an der Mittelschule. „Der Prognose des Kultusministeriums wird gerne vorgehalten, sehr optimistisch mit den Zahlen zu hantieren. Alles in allem ist klar, dass wir zum einen mit einem noch nie dagewesenen Lehrkräftemangel konfrontiert und zum anderen die Herausforderungen an Schulen in den letzten Jahren stark gewachsen sind. Die Heterogenität der Schülerschaft steigt, ohne dass angemessene Lernkonzepte vorhanden sind. Immer schneller dreht sich das Rad der Digitalisierung, ohne dass Schulen da Schritt halten können. Die personellen Lücken werden mit unterschiedlichsten Sondermaßnahmen gestopft, die in der Breite einen Qualitätsverlust in der Qualifikation des Personals bedeuten. Dazu kommt noch ein Sanierungsstau der Gebäude. Und sobald aufgrund verfehlter Politik ein neues gesellschaftliches Problem aufploppt, sollen die Schulen es richten. Mich erreichen bereits nach einer Woche Nachrichten überlasteter Kolleg*innen. Das kann nicht sein“, sagt Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern.

Kohl hat deshalb ein virtuelles schwarzes Brett eingerichtet, auf dem Kolleg*innen ihre größten Probleme per Postit posten können. „Natürlich werden wir das Board und die Ergebnisse Frau Kultusministerin Stolz zukommen lassen. Wir möchten, dass sie einen Einblick in die Probleme erhält, die die Kolleg*innen vor Ort umtreiben und freuen uns natürlich darauf, gemeinsam an den Problemen zu arbeiten“, so Kohl abschließend.

Hier geht’s zum Schwarzen Brett: https://kurzlinks.de/wodruecktderschuh
(Hinweis: Bei „message“ Text eingeben und auf „send“ drücken!)


18.9.2024
GEW Bayern
www.gew-bayern.de